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AI Overviews auf Google: Neue Chancen – oder weniger Sichtbarkeit für deine Website?

  • Autorenbild: Vanessa Roth
    Vanessa Roth
  • 28. Aug.
  • 7 Min. Lesezeit

Nico Kavelar Marketing Manager DACH neben AI Blase

Die Google-Suche hat sich radikal verändert: Mit den neuen AI Overviews (Übersicht mit KI) liefert Google jetzt direkt KI-generierte Antworten, ganz ohne dass man eine zusätzliche App öffnen muss. Was früher ein Chatbot-Job war, erledigt heute die Google-Suche selbst.


Seit der Einführung im März in Deutschland erscheinen diese Antworten prominent über oder zwischen den klassischen Suchergebnissen. Das verändert das Nutzerverhalten spürbar: Weniger Klicks, mehr Sofort-Antworten (zum Glück mit Quellenangabe – danke, Google!).


Für alle, die auf organischen Traffic angewiesen sind, bedeutet das: Jetzt ist die Zeit zu handeln. Wer sichtbar bleiben will, muss verstehen, wie AI Overviews funktionieren und wie man Inhalte daran anpasst. 


Und wer direkt loslegen möchte, kann heute schneller denn je eine Website erstellen – mit einem Baukastensystem oder sogar vollautomatisch mit dem Wix AI Website Builder.




Was sind AI Overviews?


AI Overviews sind ein neues Feature in der Google-Suche, das Nutzer:innen direkt eine KI-generierte Antwort auf ihre Suchanfrage liefert. Dafür kombiniert Google mit generativer KI Inhalte aus verschiedenen Websites zu einer kompakten Übersicht. Im Unterschied zu klassischen Snippets oder Knowledge Panels entsteht diese Antwort dynamisch, abhängig von der Suchintention. Ziel ist es, Suchenden möglichst schnell eine präzise Zusammenfassung zu geben – oft ohne dass ein Klick auf eine externe Website nötig ist.



Wie sehen die neuen KI-Ergebnisse aus?


Optisch erinnern die AI Overviews stark an bekannte Featured Snippets: Links sieht man den KI-generierten Text, meist auf weißem oder halbtransparent blauem Hintergrund, rechts daneben eine Liste von Quellen. Die Links können aber auch direkt im Fließtext oder nach einzelnen Abschnitten erscheinen.



kosenlose website erstellen mit ki wix screenshot von AI Overview auf Google


Sowohl die Antwort als auch die Quellen sind oft teilweise eingeklappt, damit mehr Raum für weitere Suchergebnisse bleibt. Wer mehr wissen will, kann die Übersicht über Buttons wie „Mehr anzeigen“ oder „Alle anzeigen“ vollständig ausklappen.


Am Ende des Overviews erscheint stets ein Hinweis: „KI-Antworten können Fehler enthalten.“ Bei sensiblen Themen wie Gesundheit, Finanzen oder Recht (YMYL, Your Money or Your Life) blendet Google zusätzlich Disclaimer ein, die Nutzer:innen ermutigen, professionelle Beratung einzuholen.


Je nach Suchanfrage können die AI Overviews auch komplexere Formate enthalten: Tabellen, Bullet-Listen, Zeitpläne oder Kombinationen aus Text, Bildern und Videos.


Die Position der AI Overviews ist nicht fix: Am häufigsten erscheinen sie ganz oben in den Suchergebnissen. Es wurden aber auch Platzierungen direkt nach den Anzeigen oder in der Mitte der SERP beobachtet. In jedem Fall rutschen die organischen Top-10-Ergebnisse spürbar nach unten und geraten zunehmend aus dem sichtbaren Bereich.





AI Overviews in Deutschland: Erste Daten, klare Tendenzen


Zwar sind AI Overviews in Deutschland erst seit drei Monaten live, doch erste Analysen liefern bereits spannende Einblicke. Eine Studie von SE Ranking mit rund 100.000 Keywords zeigt, wohin die Reise geht und welche Inhalte bevorzugt werden.


Insgesamt erscheinen AI Overviews bei 27,86 % aller Suchanfragen. Besonders häufig sind sie bei informationellen Suchanfragen zu finden – hier liegt die Sichtbarkeitsrate bei 32,25 %. Einfach gesagt: Wer nach Informationen googelt, erhält immer öfter eine direkt von der KI generierte Übersicht. Sucht jemand etwa nach „beste website-baukästen“, zeigt Google meist sofort eine Liste mit passenden Tools. Bei anderen Suchabsichten wie navigational („wix“), lokal („spa göttingen“), kommerziell („jeans mit hoher taille“) oder transaktional („website builder kaufen“) tauchen AI Overviews deutlich seltener auf.


Thematisch sticht vor allem der Bereich Gesundheit heraus: Ganze 82,33 % der Keywords zeigen hier AI Overviews. Auch Sport & Fitness (59,29 %), Versicherungen (50,9 %) sowie Karriere & Jobs (47,37 %) sind stark vertreten. Am anderen Ende der Skala stehen Reisen (3,2 %), Essen & Trinken (2,91 %) und E-Commerce & Einzelhandel (2,03 %) – hier ist die Präsenz von KI-Übersichten bislang minimal.


Was die Quellen betrifft, verlinken rund 60 % der AI Overviews auf drei bis sieben klassische Top-20-Ergebnisse. Das ist ohne Zweifel ein Vorteil für alle, die langfristig in SEO investiert haben, denn genau diese Seiten dienen der KI als Basis für ihre Antworten.


Interessant ist auch der Zusammenhang zwischen der Länge der Suchanfrage und der Sichtbarkeit: Je länger die Query, desto wahrscheinlicher erscheint ein AI Overview. Bei sechs Wörtern oder mehr liegt die Sichtbarkeitsrate bereits bei über 35 %. Das ist logisch – je präziser und menschlicher eine Frage formuliert ist, desto besser kann die KI sie verstehen und direkt beantworten. Kurze, unspezifische Begriffe liefern dagegen zu wenig Kontext.


Darüber hinaus spielt auch das Keyword-Profil eine Rolle. AI Overviews erscheinen besonders häufig bei Suchbegriffen mit geringem Suchvolumen. Bei Keywords mit bis zu zehn Anfragen pro Monat liegt die Sichtbarkeit bei über 30 %. Je höher das Suchvolumen, desto seltener wird ein Overview ausgespielt. 





Was bedeutet das konkret für deine Website?


Mit den AI Overviews verändern sich die Spielregeln der Google-Suche und das hat direkte Auswirkungen auf Sichtbarkeit, Klickrate und Content-Strategie. Schon jetzt ist erkennbar, dass klassische Rankings an Wirkung verlieren. Wer weiterhin sichtbar bleiben will, muss verstehen, wie die neue Antwortlogik funktioniert und seine Inhalte entsprechend ausrichten.



Sichtbarkeit


Selbst wenn deine Seite in den Top 10 rankt, heißt das längst nicht mehr, dass sie auch gesehen wird. Sobald AI Overviews den sichtbaren Bereich dominieren, rutschen klassische Ergebnisse weiter nach unten, irgendwo zwischen hervorgehobenen Snippets und Anzeigen. Inhalte, die früher sofort ins Auge fielen, verschwinden im Scrollbereich. Noch ist das nicht kritisch, denn viele Nutzer:innen scrollen weiterhin und wählen ihre Antwort bewusst. Doch je stärker sich das Nutzerverhalten an die schnellen KI-Antworten gewöhnt, desto weniger Aufmerksamkeit bleibt für klassische Treffer.



Klickrate


AI Overviews nehmen dir Klicks weg. Wenn Nutzer:innen ihre Antwort direkt im Overview finden, entfällt der Besuch auf der Website. Doch gleichzeitig entsteht eine neue Traffic-Quelle: Zitierungen. Google zeigt, auf welchen Seiten die Antwort basiert. Wenn deine Seiten nützliche Zusatzinfos liefern oder konkrete Detailfragen abdecken, hast du gute Chancen, über diese Links weiterhin Klicks zu bekommen. Umso wichtiger ist es, mit hochwertigem Content präsent zu sein und als vertrauenswürdige Quelle in der KI-Auswahl zu erscheinen.



Vertrauen und Content-Präferenzen


Die KI zeigt nicht wahllos Ergebnisse. Sie bevorzugt Inhalte, die gut strukturiert, faktenbasiert, aktuell und thematisch klar sind. Wer sich auf ein klares Thema konzentriert und liefert, was Google leicht verarbeiten kann, landet mit höherer Wahrscheinlichkeit in einem AI Overview. Je klarer du deine fachliche Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit vermittelst, desto besser stehen deine Chancen, ausgewählt zu werden.





Was kannst du jetzt tun? – 5 konkrete Tipps


AI Overviews stellen vieles auf den Kopf, aber du kannst reagieren. Hier sind fünf Maßnahmen, mit denen du deine Webseite fit für die neue Suchwelt machst:


  1. Inhalte aktuell halten und klar strukturieren Gut gegliederter, verständlicher und aktueller Content ist die ideale Grundlage, um in AI Overviews aufgenommen zu werden. Strukturierte Formate wie Listen, Schritt-für-Schritt-Pläne oder Bullet Points im Layout erscheinen besonders häufig. Nutze sprechende Zwischenüberschriften und prägnante Antworten, damit Google deine Inhalte für KI-Übersichten verwenden kann.


  1. Expertise und Vertrauen sichtbar machen Zeig, warum du glaubwürdig bist. Verfasse Inhalte aus der Perspektive von Fachleuten oder auf Basis echter Erfahrungen. Google orientiert sich dabei weiterhin am E-E-A-T-Prinzip: Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit. Wer nachvollziehbar zeigt, dass er ein Thema selbst erlebt oder tief durchdrungen hat, fachlich kompetent ist, als verlässliche Quelle gilt und transparent arbeitet, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit in AI Overviews berücksichtigt.


  1. Fragen im Content direkt beantworten Google bevorzugt Inhalte, die häufige Fragen klar und direkt beantworten – genau das braucht die KI, um hilfreiche AI Overviews zu generieren. Strukturiere deine Texte so, dass Antworten leicht zu finden sind: mit sprechenden H2-Überschriften wie „Wie funktioniert…?“ oder präzisen Erklärungen gleich zu Beginn eines Absatzes. Auch FAQ-Bereiche funktionieren gut. Überlege dir, welche Long-Tail-Keywords oder Frageformulierungen deine Zielgruppe nutzt und gestalte deine Inhalte so, dass sie genau darauf eingehen.


  1. Tools nutzen, um AIO-Sichtbarkeit zu überwachen Behalte im Blick, bei welchen Keywords deine Inhalte in AI Overviews auftauchen oder verdrängt werden. Tools wie der AI Overviews Tracker von SE Ranking zeigen bereits, bei welchen Suchanfragen KI-Ergebnisse erscheinen und welche Domains oder URLs als Quelle dienen. Wenn du zusätzlich verstehst, welche Suchintention dahintersteckt und wer deine Konkurrenz ist, kannst du fundierte Entscheidungen treffen und deine SEO-Strategie gezielt anpassen.


  1. SEO-Basics nicht vernachlässigen Nur weil sich die Oberfläche der Google-Suche verändert, heißt das nicht, dass die Grundlagen an Bedeutung verlieren. Titel, Meta-Beschreibungen, schnelle Ladezeiten, saubere Struktur und interne Verlinkung bleiben unverzichtbar. Wer diese Basics beherrscht, legt die Basis, um auch in der KI-gestützten Suche sichtbar zu bleiben.




Ausblick: Was kommt als Nächstes?


AI Overviews sind nicht die einzige KI-Neuerung bei Google. Der nächste große Schritt, der auch in der DACH-Region bald Realität werden könnte, ist der AI Mode. Vorgestellt auf der Google I/O 2025, bietet er eine völlig neue Interaktion mit der Suche: Nutzer:innen können Google komplexe Fragen stellen und strukturierte Antworten erhalten.


Der Modus ist bereits in den USA und Indien verfügbar und bringt eine neue Ebene von Unsicherheit mit sich. Die Ergebnisse sind extrem volatil: Sie variieren je nach Sitzung, Standort oder Nutzerprofil. Dabei zitiert Google nicht nur Seiten aus den Top-Suchergebnissen. Aufgrund des komplexen Analyseprozesses, bei dem die ursprüngliche Anfrage in mehrere Teilfragen zerlegt wird, erscheinen auch Quellen, die außerhalb der organischen Top 10 oder sogar Top 20 liegen – sofern sie diese Teilfragen besonders gut beantworten und die generierte Antwort stützen.


Diese Entwicklung einfach zu ignorieren, wäre fahrlässig. Panik ist genauso fehl am Platz. AI Overviews und AI Mode verändern viel, aber nicht alles. Wer seine Inhalte kennt, strategisch denkt und – am wichtigsten – bereit ist, sich anzupassen, bleibt auch in dieser neuen Suchrealität sichtbar.


Unternehmen, Selbstständige und Marketingprofis sollten jetzt genau hinschauen: Welche Inhalte werden in AI Overviews angezeigt? Welche Fragen beantwortet die KI und wie? Und wie verändert sich das Suchverhalten der Nutzer:innen in ihrer Branche? Wer diese Entwicklungen ernst nimmt, bleibt relevant – egal, wo Google die nächste Antwort platziert.





Fazit


AI Overviews und der angekündigte AI Mode verändern die Google-Suche nachhaltig. Klassische SEO allein reicht nicht mehr. Sichtbarkeit hängt nicht nur vom Ranking ab, sondern davon, ob und wie deine Inhalte von der KI aufgegriffen werden.


Wer jetzt handelt, kann auch in dieser neuen Suchwelt bestehen. Die gute Nachricht: Viele der bekannten SEO-Prinzipien gelten weiterhin, einfach ergänzt um neue Anforderungen an Struktur, Verständlichkeit und thematische Tiefe.


Das Wichtigste: Beobachte, was sich verändert. Optimiere gezielt. Und schaffe Inhalte, die nicht nur Menschen überzeugen, sondern auch für die KI lesbar und verwertbar sind.





Von Nico Kavelar

Marketing Manager DACH SE Ranking


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