Pflicht zur barrierefreien Website ab 2025: Leitfaden für Umsetzung und SEO
- Vanessa Roth
- 12. Aug.
- 11 Min. Lesezeit

Digitale Barrierefreiheit ist kein Ding der fernen Zukunft – sie ist bereits jetzt Realität und weltweit entstehen Gesetze, die sie verpflichtend machen.
Der European Accessibility Act (EAA) ist ab dem 28. Juni 2025 gesetzlich verpflichtend.
In den USA wurde im letzten Jahr eine neue Regel (ADA Title II) beschlossen, die festlegt, bis wann alle Webseiten von Bundes- und Kommunalbehörden barrierefrei sein müssen. Die Regeln für private Unternehmen gibt es schon seit 1991.
Laut diesen Vorschriften müssen Websites, digitale Plattformen und Dienste für alle, auch für Menschen mit Behinderungen, zugänglich sein. Alle dieser Regeln basieren übrigens auf den Anforderungen aus den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 Level AA.
In Deutschland regelt die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) die Anforderungen an die Barrierefreiheit von Websites und mobilen Anwendungen öffentlicher Stellen. Sie setzt die EU-Richtlinie (EU) 2016/2102 in nationales Recht um und wird regelmäßig aktualisiert.
Für private Unternehmen gelten bislang weniger strenge Vorschriften als in den USA. Sie sind jedoch im Rahmen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) angehalten, Barrieren abzubauen. Ab dem 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft, das den European Accessibility Act (EAA) in deutsches Recht umsetzt und erstmals verbindliche Standards für die Barrierefreiheit zahlreicher Produkte und digitaler Dienstleistungen festlegt. Damit steigen auch die Anforderungen für Teile der Privatwirtschaft deutlich.
Wenn du eine Website erstellen und barrierefrei gestalten möchtest, kannst du dafür den Wizard für Barrierefreiheit von Wix nutzen, der dich Schritt für Schritt unterstützt.
In diesem Leitfaden erfährst du, wie du das europäische Barrierefreiheitsgesetz einhalten und die Anforderungen aus den WCAG 2.1 Richtlinien erfüllen kannst, damit dein Unternehmen den weltweiten Anforderungen an die Barrierefreiheit für Websites entspricht. Außerdem zeigen wir dir, wie das deinen Nutzer:innen und deiner SEO hilft.
Inhalt:
Das europäische Barrierefreiheitsgesetz für Websites: Was Unternehmen und Agenturen wissen müssen
Warum eine bessere Barrierefreiheit deiner Website auch bessere SEO bedeutet
Fallstudien: Digitale Barrierefreiheit – Erfolge und Misserfolge
Die Einhaltung der Barrierefreiheit mithilfe echter Nutzer:innen überprüfen
Das europäische Barrierefreiheitsgesetz für Websites: Was Unternehmen und Agenturen wissen müssen
Das europäische Barrierefreiheitsgesetz hat zum Ziel, die Zugänglichkeit digitaler Dienste und Produkte in der gesamten Europäischen Union zu verbessern. Vor allem soll es den gleichberechtigten Zugang zur digitalen Wirtschaft fördern, indem Hindernisse beseitigt werden, denen Menschen mit Behinderungen im Internet begegnen.
Hier ist, was du unbedingt über das europäische Barrierefreiheitsgesetz wissen musst:
Anwendungs- und Geltungsbereich
Gesetzliche Anforderungen und Normen
Strafen und Vorteile
Anwendungs- und Geltungsbereich
Das Barrierefreiheitsgesetz gilt für viele digitale Dienstleistungen und Produkte, einschließlich:
Plattformen/Services | EAA-Anforderungen |
Websites und mobile Anwendungen | Alle Websites und mobilen Anwendungen des öffentlichen Sektors innerhalb der EU müssen den Standards für Barrierefreiheit für Websites des EAA entsprechen. |
E-Commerce-Plattformen | Online-Shopping-Plattformen müssen dafür sorgen, dass ihre Websites für Menschen mit verschiedenen Behinderungen navigierbar und nutzbar sind. |
Bankdienstleistungen | Online-Banking-Dienste müssen barrierefrei sein, damit Nutzer:innen mit Behinderungen ihre Finanzen selbständig verwalten können. |
Transportdienstleistungen | Digitale Plattformen, die Transportdienstleistungen anbieten, müssen von allen, auch von Menschen mit Behinderungen, genutzt werden können. |
Fernsehdienste | Online-Fernsehdienste müssen barrierefreie Inhalte bereitstellen, einschließlich Funktionen wie Untertitel und Audiobeschreibungen. |
Es ist wichtig zu beachten, dass es im Barrierefreiheitsgesetz Ausnahmen für Kleinstunternehmen gibt. Kleinstunternehmen sind Unternehmen mit:
Weniger als 10 Beschäftigten UND
einem Jahresumsatz von höchstens 2 Mio. € oder einer Bilanzsumme von höchstens 2 Mio. €
Dienstleistungsunternehmen, die die oben genannten Kriterien für „Kleinstunternehmen“ erfüllen, sind in der Regel für die von ihnen angebotenen Dienstleistungen von den Anforderungen des Barrierefreiheitsgesetzes befreit. Für Kleinstunternehmen, die Produkte verkaufen, gibt es teilweise Ausnahmen.
Gesetzliche Anforderungen und Normen
Einer der wichtigsten Standards, auf die im Barrierefreiheitsgesetz verwiesen wird, sind die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1, insbesondere die Level AA-Kriterien. Diese Richtlinien bieten ein umfassendes Rahmenwerk, das ein breiteres Spektrum von Menschen mit Behinderungen abdeckt. (Hinweis: WCAG hat drei Konformitätsstandards: A, AA und AAA. Dabei hat AAA die höchsten Anforderungen an die Barrierefreiheit von Websites und schließt die unterschiedlichsten Nutzer:innen ein.)

Das Barrierefreiheitsgesetz verlangt, dass digitale Dienste und Produkte die folgenden WCAG 2.1-Grundsätze erfüllen:
Wahrnehmbar: Du musst dafür sorgen, dass die Elemente und Informationen der Benutzeroberfläche so dargestellt werden, dass sie von unterschiedlichen Nutzer:innen wahrgenommen werden können (z. B. durch Ändern der Textgröße oder Untertitel für Videos).
Bedienbar: Du musst die Komponenten deiner Benutzeroberfläche und deiner Navigation so designen, dass sie bedienbar sind (z. B. Tastaturzugriff einrichten und blinkende/flackernde Elemente vermeiden, um das Risiko von epileptischen Anfällen zu minimieren).
Verständlich: Sorge dafür, dass die Informationen auf der Benutzeroberfläche und die Bedienung verständlich sind (z. B. einheitliche Navigation und Fehlermeldungen).
Robust: Der Inhalt muss robust genug sein, um mit aktuellen und zukünftigen Benutzer-Tools arbeiten zu können.
Indem du diese Richtlinien befolgst, kannst du dafür sorgen, dass deine digitalen Dienste und Produkte für alle Nutzer:innen zugänglich sind.
Strafen und Vorteile
Wenn du das Barrierefreiheitsgesetz nicht einhältst, kann das erhebliche rechtliche und finanzielle Folgen für deine Marke haben. Diese Sanktionen können von Land zu Land unterschiedlich sein, da jeder EU-Mitgliedstaat seine eigenen Konsequenzen für die Nichteinhaltung des Gesetzes zur Barrierefreiheit von Websites festlegt.
Die Sanktionen sind in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten unterschiedlich. Möglich sind zum Beispiel:
Bußgelder: Je nach Land können die Bußgelder zwischen 5.000 € und 500.000 € liegen.
Tägliches Zwangsgeld: Bei anhaltender Nichteinhaltung können tägliche Bußgelder anfallen, bis du das/die Problem(e) behebst.
Klagen: Einzelpersonen können Klagen gegen Organisationen einreichen, die die Anforderungen an die Barrierefreiheit ihrer Website nicht erfüllen.
Für Unternehmen, die zum Beispiel unter das Stanca-Gesetz in Italien fallen, gilt beispielsweise eine 90-tägige Frist, um die Anforderungen an die Barrierefreiheit zu erfüllen. Bei Nichteinhaltung müssen Geldbußen von bis zu 5 % des Jahresumsatzes gezahlt werden.
Beim Optimieren der Barrierefreiheit deiner Website geht es aber nicht nur darum, Strafen zu vermeiden.
Dadurch, dass du das Barrierefreiheitsgesetz einhältst, hast du auch Vorteile:
Größeres Publikum | Indem du digitale Dienste und Produkte barrierefrei machst, erhöhst du deine potenzielle Nutzerbasis, einschließlich Menschen mit Behinderungen. |
Verbesserte Benutzererfahrung | Barrierefreie Designs verbessern die Benutzererfahrung auf ganzer Linie, nicht nur für Menschen mit Behinderungen. |
Starkes Branding | Wenn du dich für Barrierefreiheit einsetzt, kannst du den Ruf und das Branding deines Unternehmens verbessern. |
Verbesserte SEO | Barrierefreie Websites sind oft besser strukturiert, was zu einem besseren Ranking bei den Suchmaschinen führt. |
Sehen wir uns genauer an, wie die Barrierefreiheit deiner Website deine Sichtbarkeit in der organischen Suche verbessern kann.
Warum eine bessere Barrierefreiheit deiner Website auch bessere SEO bedeutet
Wenn du alle Vorteile kennst, die man durch die Einhaltung des Barrierefreiheitsgesetzes hat, kannst du deinen Stakeholdern ein besseres Angebot machen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass deine Empfehlungen genehmigt werden und du die notwendigen Ressourcen bekommst.
Denke dabei an die folgenden SEO-Vorteile von Barrierefreiheit:
Verbesserte Crawlbarkeit — Suchmaschinen wie Google priorisieren Websites, die gut strukturiert und einfach zu crawlen sind. Wenn du die Best Practices für Barrierefreiheit befolgst, wie z. B. deine Überschriften richtig zu strukturieren, dann erleichterst du es den Crawlern der Suchmaschinen, deine Inhalte zu verstehen und zu indexieren. Das verbessert deine Sichtbarkeit auf den Ergebnisseiten der Suchmaschinen.
Verbesserte Benutzererfahrung. Funktionen wie Tastaturnavigation und Screenreader-Kompatibilität verbessern die Benutzerfreundlichkeit, was dazu führt, dass deine Besucher:innen länger bleiben und deine Absprungraten sinken. Eine positive Nutzererfahrung signalisiert den Suchmaschinen, dass deine Website einen Wert bietet, was dein Ranking verbessern kann.
Erweiterte Reichweite. Indem du deine Website barrierefrei machst und auch Menschen mit Behinderungen ansprichst, kannst du die Zahl deiner Nutzer:innen erhöhen. Diese erweiterte Reichweite kann zu mehr Backlinks führen und dazu, dass deine Website öfter auf Social Media geteilt wird – das kann dein Ranking verbessern.
Besser für Mobilgeräte optimiert. Barrierefreie Websites sind in der Regel für Mobilgeräte optimiert, die eine entscheidende Rolle bei der SEO spielen (aufgrund der Mobile-First-Indexierung). Das reaktionsschnelle Design und die für Mobilgeräte optimierten Funktionen verbessern die Benutzerfreundlichkeit auf Smartphones und Tablets, was wiederum dein Ranking bei den Suchmaschinen verbessert.
Lesetipp: Deine Website mobil optimieren – 10 Beispiele für eine mobile Website
Längere Verweildauer und geringere Absprungraten. Wenn Nutzer:innen deine Website leichter navigieren und nutzen können, bleiben sie länger und schauen sich mehr Seiten an. Suchmaschinen können die Verweildauer und Absprungraten als Indikator dafür verwenden, ob deine Inhalte relevant und interessant sind.
Einhaltung der Barrierefreiheit: Schritt für Schritt
Dieser Artikel hat gezeigt, warum die Barrierefreiheit deiner Website nicht nur Pflicht, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil sein kann. Lass uns nun die Grundlagen dafür durchgehen, wie du die Barrierefreiheit deiner Website testen, verbessern und aufrechterhalten kannst, während deine Website wächst.
1. Eine automatisierte Überprüfung der Barrierefreiheit durchführen

Nutze Tools wie den integrierten Wizard für Barrierefreiheit sowie barrierefreie Vorlagen oder Analysedaten, um deine Website auf Probleme zu überprüfen. Diese Tools erstellen Berichte, die dir zeigen, wie du die Barrierefreiheit verbessern kannst.
Vorteile von automatisierten Prüfungen der Barrierefreiheit | Nachteile von automatisierten Prüfungen der Barrierefreiheit |
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Hast du noch Fragen zu was ist Wix? In diesem Artikel erfährst du mehr.
2. Barrierefreiheit deiner Website manuell testen
Navigiere deine Website selbst nur mit der Tastatur und einem Screenreader. So findest du Probleme, die automatisierte Tools möglicherweise übersehen. Achte besonders auf:
Tastaturnavigation. Sorge dafür, dass Nutzer:innen mit der Tastatur auf alle interaktiven Elemente zugreifen können.
Screenreader-Kompatibilität. Achte darauf, dass deine Inhalte in einer logischen Reihenfolge gelesen und alle Elemente korrekt angesagt werden. Achte besonders auf Sonderzeichen wie Emojis.
Denke auch daran, Dinge wie die Vergrößerung, den Farbkontrast und Sprachbefehle zu testen.
Vorteile von manuellen Prüfungen der Barrierefreiheit | Nachteile von manuellen Prüfungen der Barrierefreiheit |
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Manuelle und automatisierte Prüfungen der Barrierefreiheit deiner Website haben jeweils Vor- und Nachteile. Es lohnt sich, regelmäßig beide Methoden zu verwenden, um alle möglichen Probleme abzudecken.
3. Die erkannten Probleme bei der Barrierefreiheit beheben
Behebe die Probleme, die du in deinen automatisierten und manuellen Tests gefunden hast. Dazu gehört zum Beispiel:
Alt-Text zu Bildern hinzufügen
Eine korrekte Überschriften-Struktur einrichten
Bei Bedarf ARIA-Rollen (Accessible Rich Internet Applications) verwenden
usw.
4. Die behobenen Fehler überprüfen
Sobald du die Korrekturen implementiert hast, führst du erneut eine automatisierte Überprüfung und manuelle Tests durch, um sicherzugehen, dass du alle Probleme bei der Barrierefreiheit deiner Website behoben hast.
5. Deiner Website eine Barrierefreiheitserklärung hinzufügen
Eine Barrierefreiheitserklärung beschreibt die Bemühungen deines Unternehmens zur Barrierefreiheit. Sie bietet Nutzer:innen Informationen über die Barrierefreiheit deiner Website und darüber, wie sie Probleme melden können.
Was eine Barrierefreiheitserklärung enthalten sollte:
Engagement für Barrierefreiheit. Eine Erklärung, in der du dein Engagement für die Bereitstellung einer barrierefreien Website bekräftigst.
Angewandte Barrierefreiheitsstandards. Informationen zu den Standards, die deine Website einhält, z. B. WCAG 2.1.
Bekannte Einschränkungen. Nenne alle bekannten Probleme bei der Barrierefreiheit deiner Website und wie du sie beheben wirst.
Kontaktinformationen. Biete deine Nutzer:innen die Möglichkeit, Probleme bei der Barrierefreiheit deiner Website zu melden oder Hilfe zu erhalten.
Eine Vorlage für eine Barrierefreiheitserklärung von e-recht24.
6. Die ständige Optimierung der Barrierefreiheit priorisieren
Ressourcen wie der WCAG 2.1-Leitfaden vom W3C und die Tutorials von WebAIM können dabei helfen, dein Wissen über Standards und Best Practices bei der Barrierefreiheit zu erweitern.
Du kannst auch an Schulungen auf Plattformen wie Coursera und edX teilnehmen, die oft in Partnerschaft mit Universitäten veranstaltet werden.
Wenn du das Budget hast, könntest du an einem Coaching oder an Workshops teilnehmen, in denen du praktische Erfahrungen machen kannst und persönliche Anleitung, Feedback sowie Einblicke von Experten erhältst.
Fallstudien: Digitale Barrierefreiheit – Erfolge und Misserfolge
Schauen wir uns einige Fehler an, die Marken bei der Barrierefreiheit gemacht haben, und welche Folgen das gehabt hat. So bekommst du eine Vorstellung davon, was im schlimmsten Fall passieren kann, wenn dieser entscheidende Aspekt von UX und Marketing übersehen wird.
Ich werde dir aber auch einige Beispiele für Marken zeigen, die mit ihren Bemühungen für Barrierefreiheit erfolgreich waren und wie sich das auf ihr Geschäft ausgewirkt hat.
Unternehmen, die wegen Problemen bei der Barrierefreiheit verklagt worden sind
Target Corporation (USA)
Problem: Im Jahr 2006 wurde Target vom nationalen Blindenverband in den USA verklagt, weil es blinden Nutzer:innen keine barrierefreien Online-Shopping-Erlebnisse bietet.
Ergebnis: Im Jahr 2008 gab es eine Einigung und Target zahlte 6 Millionen US-Dollar Schadenersatz. Außerdem verpflichtete es sich dazu, seine Website für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen.
Beyoncés Parkwood Entertainment (USA)
Problem: Im Jahr 2019 wurde eine Sammelklage gegen Beyoncés Unternehmen eingereicht, in der behauptet wurde, dass Beyoncé.com gegen das amerikanische Gesetz für Menschen mit Behinderungen verstoßen habe, weil sie sehbehinderten Nutzer:innen nicht die gleichen Zugangsmöglichkeiten geboten habe.
Ergebnis: Hochkarätige Marken (in diesem Fall eine Berühmtheit) können ganze Kundengruppen verlieren, wenn solche Dinge bekannt werden (siehe Bild unten). So eine PR-Katastrophe, bei der Entschädigungen gezahlt werden müssen und Fans die Marke boykottieren, kann schnell teurer werden, als die richtigen Barrierefreiheitsfunktionen von Anfang an umzusetzen.
Winn-Dixie Stores, Inc. (USA)
Problem: Im Jahr 2017 wurde eine Klage gegen die Lebensmittelkette eingereicht, in der behauptet wurde, dass ihre Website für blinde Nutzer:innen nicht zugänglich sei.
Ergebnis: Das Gericht entschied, dass die Website von Winn-Dixie ein öffentlicher Ort ist, so wie er im amerikanischen Gesetz für Menschen mit Behinderungen definiert ist, und zugänglich gemacht werden muss.
Unternehmen, die Barrierefreiheit umgesetzt und davon profitiert haben
Tesco (Vereinigtes Königreich)
Maßnahme: Tesco hat 35.000 £ investiert (ca. 40.560€), um seine Website barrierefrei zu machen.
Ergebnis: Der Online-Umsatz stieg auf 13 Mio. GBP (ca. 15 Mio EUR) pro Jahr, was ein ziemlich beeindruckendes Return on Investment ist.
Mobility Mojo (Irland)
Maßnahme: Mobility Mojo konzentriert sich auf die Verbesserung der Barrierefreiheit in Gebäuden für Menschen mit Behinderungen.
Ergebnis: Mobility Mojo sicherte sich 4,25 Millionen Euro Startup-Finanzierung, um seine Software zu erweitern und damit mehr als einer Milliarde Menschen durch die Verbesserung der Barrierefreiheit zu helfen.
Wix (weltweit)
Maßnahme: Im Jahr 2020 wurde der kostenlose, integrierte Wizard für Barrierefreiheit eingeführt, mit dem Nutzer:innen Probleme bei der Barrierefreiheit auf ihren Websites identifizieren und beheben können.
Ergebnis: Millionen von Nutzer:innen bekommen die Möglichkeit, inklusivere Websites zu erstellen, die sich an weltweiten Standards für Barrierefreiheit orientieren und das Nutzererlebnis verbessern.
Die Einhaltung der Barrierefreiheit mithilfe echter Nutzer:innen überprüfen
Eine Möglichkeit, um sicherzustellen, dass deine Bemühungen um die Barrierefreiheit deiner Website echte Vorteile für dein Unternehmen mit sich bringen, ist Feedback von Nutzer:innen mit Behinderungen einzuholen. So findest du nicht nur heraus, ob deine Anstrengungen erfolgreich waren, sondern kannst auch neue Vorschläge erhalten, um deine Website für alle Nutzer:innen zu verbessern.
Häufig gestellte Fragen zu Wix (FAQ)
Welche Websites müssen ab 2025 barrierefrei sein?
Ab dem 28. Juni 2025 sind in Deutschland gemäß dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und der EU-Richtlinie (European Accessibility Act) alle öffentlichen Stellen verpflichtet, ihre Websites und mobilen Anwendungen barrierefrei zu gestalten. Zusätzlich gilt die Verpflichtung für Unternehmen und Organisationen, die Dienstleistungen der Daseinsvorsorge anbieten – insbesondere wenn sie mindestens 10 Beschäftigte haben.
Wer ist vom Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) betroffen?
Betroffen sind vor allem Behörden, öffentliche Einrichtungen und private Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitenden, die für die Öffentlichkeit wichtige Dienstleistungen bereitstellen, sind verpflichtet, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu machen.
Was bedeutet Barrierefreiheit bei einer Website?
Barrierefreiheit bedeutet, dass deine Website für alle Nutzer:innen gut zugänglich ist – auch für Menschen mit Seh-, Hör- oder motorischen Einschränkungen. Das heißt: klare Struktur, einfache Bedienbarkeit (auch per Tastatur), alternative Texte für Bilder und gute Lesbarkeit.
Welche Funktionen sollte eine barrierefreie Website haben?
Übersichtliche Navigation und strukturierte Inhalte
Alternative Texte für Bilder und Medien
Kompatibilität mit Screenreadern und Tastaturbedienung
Hoher Farbkontrast und anpassbare Schriftgrößen
Verzicht auf ausschließlich visuelle oder auditive Informationen ohne Alternativen
Ist Barrierefreiheit verpflichtend?
Ja, für öffentliche Stellen und Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitenden ist Barrierefreiheit seit 2025 gesetzlich verpflichtend. Für kleinere Unternehmen und private Websites besteht aktuell keine Pflicht, aber eine barrierefreie Gestaltung wird immer wichtiger.
Fazit: Wie du die Pflicht zur barrierefreien Website ab 2025 erfolgreich umsetzt
Die Umsetzung digitaler Barrierefreiheit ist heute unerlässlich – nicht nur wegen gesetzlicher Anforderungen, sondern vor allem, weil sie den Zugang für alle Menschen verbessert und somit die Nutzerzufriedenheit deutlich erhöht. Barrierefreie Websites sind leichter zu bedienen, erreichen ein breiteres Publikum und profitieren zudem von besseren SEO-Werten.
Unternehmen, die frühzeitig auf Barrierefreiheit setzen, sichern sich einen Wettbewerbsvorteil und stärken ihr positives Markenimage. Mit den richtigen Tools und einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess lässt sich Barrierefreiheit effektiv umsetzen und dauerhaft gewährleisten.
Mehr zum Thema Barrierefreiheit von Wix findest du in unserer Erklärung zur Barrierefreiheit.

Flora Bazie - CEO und zweisprachige Expertin (EN/FR) für digitale Barrierefreiheit bei LinoraTech Inc.
Unterstützt Unternehmen bei Compliance, SEO und barrierefreiem Design. Gründerin von LinoraTech Inc.

Vanessa Roth
Blog Growth Managerin
