29. Dez. 20225 Min.

Low-Code und No-Code – Wie diese Bewegung die Website-Erstellung verändert

Aktualisiert: Mai 28

Es gab eine Zeit, da musste man den Backend-Code kennen, um eine Website zu erstellen. Aber heute kann jeder nach Herzenslust per Drag & Drop arbeiten, ohne sich um die komplizierten Vorgänge im Hintergrund kümmern zu müssen. Und das alles dank Low-Code und No-Code.

Auch wenn du vielleicht nicht weißt, was sich hinter den Begriffen „Low-Code” und „No-Code“ verbirgt – du hast die Technologie wahrscheinlich schon benutzt. In diesem Artikel gehen wir auf die Geschichte von Low-Code und No-Code ein. Wir sagen voraus, wie sie sich in der kommenden Internet-Ära weiterentwickeln werden, und erörtern, welche Vor- und Nachteile Low-Code und No-Code haben, wenn du eine Website mit Plattformen wie Wix Enterprise erstellen willst.

Was ist Low-Code?

Low-Code ist ein Designansatz in der Softwareentwicklung, der es Entwickler:innen ermöglicht, Anwendungen mit weniger herkömmlichem Programmiercode zu erstellen. Diese Plattformen bieten eine benutzerfreundliche Entwicklungsumgebung, die Technologien wie Drag-and-Drop-Oberflächen nutzt. Dadurch können Entwickler:innen ohne umfangreiche Kenntnisse in Programmiersprachen wie Java, Python oder JavaScript Anwendungen erstellen.

Was ist No-Code?

No-Code geht noch einen Schritt weiter und ermöglicht es auch Nicht-Programmierer:innen und unerfahrenen Entwickler:innen, eigene Websites und Anwendungen zu erstellen.Das reicht von der Erstellung verschiedener Arten von Websites über Apps bis hin zu E-Mail-Marketingkampagnen. Diese Plattformen erfordern keinerlei Programmierkenntnisse und bieten ähnliche Drag-and-Drop-Oberflächen wie Low-Code-Plattformen. Durch No-Code können auch Personen ohne technischen Hintergrund schnell und effizient digitale Projekte umsetzen.

>> Lesetipp: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für deine eigene Website in 2023 <<

Entwicklung von Low-Code und No-Code

Das Internet basiert auf Code, der zu Beginn den Computergurus überlassen wurde, die mit komplexen digitalen Sprachen programmiert haben. Aber als das Internet immer wichtiger wurde, stieg auch der Bedarf an vielseitigeren Funktionen für seine Nutzer:innen.

In den 1980er Jahren, als die Industrie die Notwendigkeit erkannte, Anwendungen schneller zu entwickeln, gab das Rapid Application Development (RAD) den Startschuss für die Low-Code Bewegung. Das Ziel von RAD war es, Programmiersprachen für Entwickler:innen zu vereinfachen, damit sie schnell und effizient arbeiten konnten. Schließlich erkannten die Entwickler:innen, dass das Schöne an der Softwareentwicklung darin besteht, dass sie sich an die Bedürfnisse der Benutzer:innen anpassen lässt, was zu den heutigen Low-Code- und No-Code- Plattformen führte.

Mechanismen für die automatische Programmierung, die visuelle Programmierung und die modellbasierte Entwicklung haben dazu beigetragen, Low-Code und No-Code noch weiter voranzutreiben. Heute werden Low-Code-/No-Code-Plattformen mit vorgefertigtem Code betrieben, sodass Nutzer:innen mit unterschiedlichem Hintergrund intuitiv per Drag-and-Drop Websites erstellen, Apps entwickeln oder E-Mail-Marketingkampagnen versenden können.

Low-Code vs. No-Code: Was ist das Beste für dich?

Obwohl sowohl Low-Code- als auch No-Code-Plattformen die Prozesse vereinfachen und allen Nutzer:innen mehr Möglichkeiten bieten, unterscheiden sie sich in einigen wichtigen Punkten:

Low-Code Definition

Low-Code ist ein hybrider Ansatz für die Entwicklung, der ein Ausgleich zwischen traditionellem Coding und der Erstellung ohne Code schafft. Die Entwicklung erfolgt mithilfe von visuellen Applikationsdesign-Werkzeugen und grafischen Modellierungsverfahren anstatt durch textbasierte Programmiersprachen.

Personen, die nicht sehr geübt sind, aber einige Grundkenntnisse in Programmiersprachen haben, können Low-Code-Plattformen nutzen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern oder ihre Website oder ein anderes digitales Produkt weiter anzupassen. Obwohl Low-Code-Software komplexer in der Anwendung ist als No-Code, verbessert und beschleunigt sie den Entwicklungsprozess erheblich.

Im Gegensatz zu No-Code-Plattformen verwendet Low-Code die sogenannte offene Systemtechnologie, die es dem Nutzer erlaubt, begrenzte Änderungen an dem Code vorzunehmen, der eine Systemfunktion entwickelt. Low-Code-Plattformen basieren oft auf Drag-and-Drop-Interaktionen, Komponenten wie CSS und Javascript und visueller Entwicklung und ermöglichen so eine effiziente und benutzerfreundliche Umgebung.

Velo by Wix ist ein Beispiel für eine Low-Code-Plattform. Obwohl sie auf einer Drag-and-Drop-Oberfläche basiert, können die Nutzer:innen ihr eigenes JavaScript, APIs oder benutzerdefiniertes CSS in den Editor einfügen, um das Aussehen einer Website oder die Interaktion mit den Nutzer:innen individuell zu gestalten.

No-Code Definition

No-Code ist eine Form der schnellen Anwendungsentwicklung, die sich vor allem für Menschen ohne Programmierkenntnisse eignet. Statt der herkömmlichen Programmierung kann eine Anwendungssoftware über grafische Benutzeroberflächen, Konfiguration und vordesignte Bausteine erstellt werden.

Da für die Nutzung von No-Code-Plattformen keine Programmierkenntnisse erforderlich sind, sind sie bei Unternehmern, Freiberufler:innen und Kreativen sehr beliebt.

Trotz des Begriffs „No-Code“ ist es immer noch der Code, der die Entwicklung dieser Software vorantreibt. Er ist jedoch hinter einem benutzerfreundlichen Design versteckt, welches die Erstellung Websites mit erweiterten dynamischen Inhalten oder Apps vereinfacht.

No-Code-Plattformen arbeiten mit einem geschlossenen System und weisen in der Regel ein starres User-Interface auf. Das bedeutet, dass die Änderungen, die über die Front-End-Oberfläche an einem Design vorgenommen werden, durch die Back-End-Entwicklung begrenzt werden. Das lässt wenig Spielraum für individuelle Anpassungen, gibt den Nutzern aber die Bausteine an die Hand, um ihre Kreationen mit innovativen Designelementen und Funktionen zu versehen.

Der Wix-Editor, eine No-Code-Plattform, verwendet eine WYSIWYG-Oberfläche und einen Content Manager, der Änderungen in Echtzeit auf dem Bildschirm der Nutzer:innen anzeigt. Zusätzlich zu einer No-Code-Plattform für Webdesign können Unternehmen mit Branded by Wix auch ihre eigenen mobilen Apps erstellen.

Vor- und Nachteile von Low-Code- und No-Code-Plattformen?

Low-Code- und No-Code-Plattformen sind aus gutem Grund weit verbreitet und beliebt und viele Menschen profitieren von der Gestaltung und Entwicklung digitaler Produkte, ohne die komplexe Programmierung hinter den Kulissen kennen zu müssen.

Dennoch ziehen Low-Code und No-Code auch Kritik auch sich. Schauen wir uns die Vorteile an, die Befürworter:innen anpreisen, aber auch die Nachteile, die Kritiker:innen anführen.

Vorteile von Low-Code- und No-Code-Plattformen

Schnellere Entwicklung
 

Mit Low-Code kannst du Zeit und Kosten bei der Programmierung und Wartung einsparen und so schneller ein fertiges Produkt oder einen Prototyp liefern. Unternehmen können mithilfe von Low-Code-Plattformen nicht nur die steigende Nachfrage nach der Erstellung digitaler Produkte erfüllen, sondern sich auch an die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe anpassen.

Verkürzung der Lernkurve

No-Code- und Low-Code-Plattformen unterstützen alle Nutzer:innen – von Kleinunternehmern bis hin zu Kreativen, die ihre eigenen Websites, E-Mail-Kampagnen, Anwendungen und mehr verwalten und gestalten möchten. Sie bieten Kund:innen und Klienten in einer digitalen Umgebung die Möglichkeit zum eCommerce, zum Aufbau von Communities und zu Updates.

Ermöglicht Skalierbarkeit

Die schnelle Produktionszeit der Low-Code- und No-Code-Technologie kommt kleinen Unternehmen und Freiberufler:innen zugute, da sie so schneller eine digitale Präsenz aufbauen können. Jetzt können sie Projekte wie den Aufbau einer Website, Marketingkampagnen und Wachstum schneller und gleichzeitig in Angriff nehmen.

Kosteneffizienter

Low-Code-/No-Code-Systeme sind in der Regel kostengünstiger als die Erstellung maßgeschneiderter Software oder die Anstellung von Webdesigner:innen und Entwickler:innen.

Herausforderungen von Low-Code/No-Code

Weniger Anpassungsmöglichkeiten

Die Low-Code/No-Code-Plattformen steigern das Risiko einer starren und zu monolithischen Infrastruktur, die komplexe Anpassungen erschweren bzw. unmöglich machen, die nur mit benutzerdefiniertem Code erstellt werden können.

Technische Einschränkungen

Manchmal stoßen wir auf Fälle, in denen bestimmte Funktionen fehlen und nicht auf einer Low-Code- oder No-Code-Plattform implementiert werden können, die den Zugriff auf die visuellen Komponenten der Oberfläche gesperrt hat.

Schwachstellen bei Compliance Anforderungen und Sicherheitslücken

Obwohl die meisten Low-Code- und No-Code-Lösungen über integrierte Sicherheitsprotokolle verfügen, bieten eigenständige Entwicklungstechnologien die volle Kontrolle über die zu erstellenden Daten. Aus diesem Grund können Schwachstellen in Low-Code-/No-Code-Plattformen von den Benutzer:innen oft übersehen werden.

Viele Nutzer:innen befürchten auch Sicherheitslücken, wodurch No-Code- und Low-Code-Anwendungen zu Vertrauensverlusten führen können.

>> Lesetipp: Website Security: 11 Tipps für eine sichere Website <<

Die Zukunft von Low-Code/No-Code

Trotz kritischer Stimmen haben viele Branchen und Nutzer:innen die Vorteile von Low-Code und No-Code für sich entdeckt. Statista schätzt, dass der weltweite Umsatz des Low-Code-Marktes von 13 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf rund 65 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 steigen wird.

Gartner schätzt außerdem, dass bis 2024 ca. 65 % der Anwendungsentwicklung auf die Low-Code-Technologie entfallen wird.

Viele respektieren Low-Code- und No-Code-Tools dafür, dass sie das digitale Zeitalter demokratisieren und unglaubliche Ergebnisse hervorbringen. Darüber hinaus werden neue Technologien wie ein KI Website Builder die Art und Weise, wie Nutzer:innen mit dieser Software interagieren und sie gestalten, zunehmend verändern.

Alexandra Eger

Content-Managerin