Low-Code und No-Code – Wie diese Bewegung die Website-Erstellung verändert
- Alexandra Eger
- 29. Dez. 2022
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Apr.

Es gab eine Zeit, da musste man den Backend-Code kennen, um eine Website zu erstellen. Aber heute kann jeder nach Herzenslust per Drag & Drop arbeiten, ohne sich um die komplizierten Vorgänge im Hintergrund kümmern zu müssen. Und das alles dank Low-Code und No-Code.
Auch wenn du vielleicht nicht weißt, was sich hinter den Begriffen „Low-Code” und „No-Code“ verbirgt – du hast die Technologie wahrscheinlich schon benutzt. In diesem Artikel gehen wir auf die Geschichte von Low-Code und No-Code ein. Wir sagen voraus, wie sie sich in der kommenden Internet-Ära weiterentwickeln werden, und erörtern, welche Vor- und Nachteile Low-Code und No-Code haben, wenn du eine Website mit Plattformen wie Wix Enterprise erstellen willst.
Was ist Low-Code?
Low-Code ist ein Designansatz in der Softwareentwicklung, der es Entwickler:innen ermöglicht, Anwendungen mit weniger herkömmlichem Programmiercode zu erstellen. Diese Plattformen bieten eine benutzerfreundliche Entwicklungsumgebung, die Technologien wie Drag-and-Drop-Oberflächen nutzt. Dadurch können Entwickler:innen ohne umfangreiche Kenntnisse in Programmiersprachen wie Java, Python oder JavaScript Anwendungen erstellen.
Was ist No-Code?
No-Code geht noch einen Schritt weiter und ermöglicht es auch Nicht-Programmierer:innen und unerfahrenen Entwickler:innen, eigene Websites und Anwendungen zu erstellen. Das reicht von der Erstellung verschiedener Arten von Websites über Apps bis hin zu E-Mail-Marketingkampagnen. Diese Plattformen erfordern keinerlei Programmierkenntnisse und bieten ähnliche Drag-and-Drop-Oberflächen wie Low-Code-Plattformen. Durch No-Code können auch Personen ohne technischen Hintergrund schnell und effizient digitale Projekte umsetzen.
Was sind Low Code und No Code Unterschiede?
Flexibilität und Anpassbarkeit: Low-Code-Plattformen bieten Entwicklern die Möglichkeit, individuelle Anpassungen vorzunehmen, indem sie eigenen Code hinzufügen können. Das macht sie besonders nützlich für Unternehmen, die spezifische Anforderungen haben und eine skalierbare Lösung benötigen. Im Gegensatz dazu bieten No-Code-Plattformen weniger Anpassungsmöglichkeiten und sind stärker standardisiert.
Zielgruppe: Low-Code ist vor allem für Entwickler:innen oder IT-Teams gedacht, die grundlegende Programmierkenntnisse haben und dennoch die Entwicklung beschleunigen möchten. No-Code richtet sich hingegen an Nicht-Programmierer:innen, die eine einfache Lösung suchen, um digitale Projekte ohne technische Vorkenntnisse zu erstellen.
Komplexität der Anwendungen: Mit Low-Code lassen sich komplexere Anwendungen bauen, die mehr Anpassungen erfordern. No-Code-Plattformen hingegen sind auf einfachere Anwendungen ausgelegt, die ohne tiefgehende technische Eingriffe erstellt werden können.
Einsatzbereich: Während Low-Code-Plattformen für Unternehmen, die skalierbare, anpassbare Lösungen benötigen, attraktiv sind, sind No-Code-Plattformen ideal für kleinere Projekte, z. B. das Erstellen von Websites, E-Mail-Kampagnen oder einfachen Automatisierungen ohne IT-Ressourcen.

Vor- und Nachteile von Low-Code- und No-Code-Plattformen
Low-Code- und No-Code-Plattformen sind beliebt, da sie die Entwicklung digitaler Produkte erleichtern und für eine breitere Nutzergruppe zugänglich machen. Doch trotz ihrer Vorteile gibt es auch Herausforderungen.
Vorteile von Low-Code- und No-Code-Plattformen
Schnellere Entwicklung
Mit Low-Code kannst du Zeit und Kosten bei der Programmierung und Wartung einsparen und so schneller ein fertiges Produkt oder einen Prototyp liefern. Unternehmen können mithilfe von Low-Code-Plattformen nicht nur die steigende Nachfrage nach der Erstellung digitaler Produkte erfüllen, sondern sich auch an die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe anpassen.
Verkürzung der Lernkurve
No-Code- und Low-Code-Plattformen unterstützen alle Nutzer:innen – von Kleinunternehmern bis hin zu Kreativen, die ihre eigenen Websites, E-Mail-Kampagnen, Anwendungen und mehr verwalten und gestalten möchten. Sie bieten Kund:innen und Klienten in einer digitalen Umgebung die Möglichkeit zum eCommerce, zum Aufbau von Communities und zu Updates.
Ermöglicht Skalierbarkeit
Die schnelle Produktionszeit der Low-Code- und No-Code-Technologie kommt kleinen Unternehmen und Freiberufler:innen zugute, da sie so schneller eine digitale Präsenz aufbauen können. Jetzt können sie Projekte wie den Aufbau einer Website, Marketingkampagnen und Wachstum schneller und gleichzeitig in Angriff nehmen.
Kosteneffizienter
Low-Code-/No-Code-Systeme sind in der Regel kostengünstiger als die Erstellung maßgeschneiderter Software oder die Anstellung von Webdesigner:innen und Entwickler:innen.
Herausforderungen von Low-Code-/No-Code-Plattformen
Weniger Anpassungsmöglichkeiten
Die Low-Code/No-Code-Plattformen steigern das Risiko einer starren und zu monolithischen Infrastruktur, die komplexe Anpassungen erschweren bzw. unmöglich machen, die nur mit benutzerdefiniertem Code erstellt werden können.
Technische Einschränkungen
Manchmal stoßen wir auf Fälle, in denen bestimmte Funktionen fehlen und nicht auf einer Low-Code- oder No-Code-Plattform implementiert werden können, die den Zugriff auf die visuellen Komponenten der Oberfläche gesperrt hat.
Schwachstellen bei Compliance Anforderungen und Sicherheitslücken
Obwohl die meisten Low-Code- und No-Code-Lösungen über integrierte Sicherheitsprotokolle verfügen, bieten eigenständige Entwicklungstechnologien die volle Kontrolle über die zu erstellenden Daten. Aus diesem Grund können Schwachstellen in Low-Code-/No-Code-Plattformen von den Benutzer:innen oft übersehen werden.
Viele Nutzer:innen befürchten auch Sicherheitslücken, wodurch No-Code- und Low-Code-Anwendungen zu Vertrauensverlusten führen können.
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Low-Code vs. No-Code: Was ist das Beste für dich?
Obwohl sowohl Low-Code- als auch No-Code-Plattformen die Prozesse vereinfachen und allen Nutzer:innen mehr Möglichkeiten bieten, unterscheiden sie sich in einigen wichtigen Punkten:
Low-Code Definition
Low-Code ist ein hybrider Ansatz für die Entwicklung, der ein Ausgleich zwischen traditionellem Coding und der Erstellung ohne Code schafft. Die Entwicklung erfolgt mithilfe von visuellen Applikationsdesign-Werkzeugen und grafischen Modellierungsverfahren anstatt durch textbasierte Programmiersprachen.
Personen, die nicht sehr geübt sind, aber einige Grundkenntnisse in Programmiersprachen haben, können Low-Code-Plattformen nutzen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern oder ihre Website oder ein anderes digitales Produkt weiter anzupassen. Obwohl Low-Code-Software komplexer in der Anwendung ist als No-Code, verbessert und beschleunigt sie den Entwicklungsprozess erheblich.
Im Gegensatz zu No-Code-Plattformen verwendet Low-Code die sogenannte offene Systemtechnologie, die es dem Nutzer erlaubt, begrenzte Änderungen an dem Code vorzunehmen, der eine Systemfunktion entwickelt. Low-Code-Plattformen basieren oft auf Drag-and-Drop-Interaktionen, Komponenten wie CSS und Javascript und visueller Entwicklung und ermöglichen so eine effiziente und benutzerfreundliche Umgebung.
Velo by Wix ist ein Beispiel für eine Low-Code-Plattform. Obwohl sie auf einer Drag-and-Drop-Oberfläche basiert, können die Nutzer:innen ihr eigenes JavaScript, APIs oder benutzerdefiniertes CSS in den Editor einfügen, um das Aussehen einer Website oder die Interaktion mit den Nutzer:innen individuell zu gestalten.

No-Code Definition
No-Code ist eine Form der schnellen Anwendungsentwicklung, die sich vor allem für Menschen ohne Programmierkenntnisse eignet. Statt der herkömmlichen Programmierung kann eine Anwendungssoftware über grafische Benutzeroberflächen, Konfiguration und vordesignte Bausteine erstellt werden.
Da für die Nutzung von No-Code-Plattformen keine Programmierkenntnisse erforderlich sind, sind sie bei Unternehmern, Freiberufler:innen und Kreativen sehr beliebt.
Trotz des Begriffs „No-Code“ ist es immer noch der Code, der die Entwicklung dieser Software vorantreibt. Er ist jedoch hinter einem benutzerfreundlichen Design versteckt, welches die Erstellung Websites mit erweiterten dynamischen Inhalten oder Apps vereinfacht.
No-Code-Plattformen arbeiten mit einem geschlossenen System und weisen in der Regel ein starres User-Interface auf. Das bedeutet, dass die Änderungen, die über die Front-End-Oberfläche an einem Design vorgenommen werden, durch die Back-End-Entwicklung begrenzt werden. Das lässt wenig Spielraum für individuelle Anpassungen, gibt den Nutzern aber die Bausteine an die Hand, um ihre Kreationen mit innovativen Designelementen und Funktionen zu versehen.
Der Wix-Editor, eine No-Code-Plattform, verwendet eine WYSIWYG-Oberfläche und einen Content Manager, der Änderungen in Echtzeit auf dem Bildschirm der Nutzer:innen anzeigt. Zusätzlich zu einer No-Code-Plattform für Webdesign können Unternehmen mit Branded by Wix auch ihre eigenen mobilen Apps erstellen.
Vergleich Low-Code und No-Code
Low-Code | No-Code | |
Programmierung | Teilweise erforderlich, individuelle Anpassungen möglich | Keine Programmierkenntnisse nötig, rein visuelle Entwicklung |
Zielgruppe | IT-Teams, Entwickler, Unternehmen mit individuellen Anforderungen | Geschäftsleute, Fachabteilungen, Citizen Developer |
Vorteile | Hohe Flexibilität, Skalierbarkeit, beschleunigte Entwicklung | Schnell erlernbar, unabhängig von IT-Ressourcen, fördert Eigeninitiative |
Nachteile | Erfordert Grundkenntnisse in Programmierung, komplexer als No-Code | Eingeschränkte Anpassungsmöglichkeiten, weniger Flexibilität bei spezifischen Anforderungen |
Entwicklung von Low-Code und No-Code
Das Internet basiert auf Code, der zu Beginn den Computergurus überlassen wurde, die mit komplexen digitalen Sprachen programmiert haben. Aber als das Internet immer wichtiger wurde, stieg auch der Bedarf an vielseitigeren Funktionen für seine Nutzer:innen.
In den 1980er Jahren, als die Industrie die Notwendigkeit erkannte, Anwendungen schneller zu entwickeln, gab das Rapid Application Development (RAD) den Startschuss für die Low-Code Bewegung. Das Ziel von RAD war es, Programmiersprachen für Entwickler:innen zu vereinfachen, damit sie schnell und effizient arbeiten konnten. Schließlich erkannten die Entwickler:innen, dass das Schöne an der Softwareentwicklung darin besteht, dass sie sich an die Bedürfnisse der Benutzer:innen anpassen lässt, was zu den heutigen Low-Code- und No-Code- Plattformen führte.

Mechanismen für die automatische Programmierung, die visuelle Programmierung und die modellbasierte Entwicklung haben dazu beigetragen, Low-Code und No-Code noch weiter voranzutreiben. Heute werden Low-Code-/No-Code-Plattformen mit vorgefertigtem Code betrieben, sodass Nutzer:innen mit unterschiedlichem Hintergrund intuitiv per Drag-and-Drop Websites erstellen, Apps entwickeln oder E-Mail-Marketingkampagnen versenden können.
Die Zukunft von Low-Code/No-Code
Trotz kritischer Stimmen haben viele Branchen und Nutzer:innen die Vorteile von Low-Code und No-Code für sich entdeckt. Statista schätzt, dass der weltweite Umsatz des Low-Code-Marktes von 13 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf rund 65 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 steigen wird.
Gartner schätzt außerdem, dass bis 2024 ca. 65 % der Anwendungsentwicklung auf die Low-Code-Technologie entfallen wird.
Viele respektieren Low-Code- und No-Code-Tools dafür, dass sie das digitale Zeitalter demokratisieren und unglaubliche Ergebnisse hervorbringen. Darüber hinaus werden neue Technologien wie ein KI Website Builder die Art und Weise, wie Nutzer:innen mit dieser Software interagieren und sie gestalten, zunehmend verändern.
Fazit
Die Zeiten, in denen nur erfahrene Entwickler:innen Software und Websites erstellen konnten, sind vorbei. Low-Code- und No-Code-Plattformen machen die digitale Welt für alle zugänglich – unabhängig von technischen Vorkenntnissen. Unternehmen und Selbstständige können mit diesen Technologien schneller und effizienter digitale Projekte umsetzen, während IT-Teams von einer beschleunigten Entwicklungszeit und flexibleren Workflows profitieren.
Die Zukunft gehört Plattformen, die es ermöglichen, Innovation und Anpassungsfähigkeit ohne große Hürden zu realisieren. Mit Tools wie dem Wix Editor und Branded by Wix bietet Wix leistungsstarke Low- und No-Code-Lösungen, die es jedem ermöglichen, beeindruckende Websites und Apps zu erstellen – intuitiv, visuell und ohne eine einzige Zeile Code.
Angesichts des enormen Wachstums des Low-Code- und No-Code-Marktes gibt es keinen besseren Zeitpunkt, um auf diese Technologie zu setzen. Wer jetzt damit beginnt, sichert sich einen entscheidenden Vorsprung in der digitalen Zukunft.

Alexandra Eger
Content-Managerin
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