Webdesign-Trends 2023 – Das sagen Expert:innen über die größten Trends in diesem Jahr

Dieser Artikel wurde im Februar 2023 aktualisiert
Alle Jahre wieder begeben wir uns bei Wix auf die Suche nach den neuesten Website Trends. Und auch in diesem Jahr haben wir uns mit Expert:innen auf diesem Gebiet zusammengesetzt, um ihre Insights zu erfahren und gemeinsam einen Blick auf die innovativsten Trends und moderne Webdesigns für 2023 zu werfen.
Egal, ob du als Anfänger:in oder als erfahrene:r Webdesigner:in eine eigene Website erstellen möchtest – mit diesen Webdesign Trends hinterlässt du auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck.
„Als Designer musst du wirklich auf kulturelle Bezüge achten…” , sagt Yiftach Koronio, Head of Social and Blog Design bei Wix. „…und das gilt nicht nur beim Webdesign, denn die Kultur beeinflusst Design Trends in jeder Branche – ob es um Mode geht oder um Webdesign, UX oder UI“.
Zum Glück sorgen viele talentierte, immer im Trend liegende Menschen wie Koronio, Adi Huri und Moran Kadussi dafür, dass unser Wix Editor in Sachen Website Design immer am Puls der Zeit bleibt. In diesem Artikel erklären sie uns nicht nur, welche Webdesign Trends 2023 angesagt sind, sondern verraten auch, warum Makro- und Mikro-Trends aufgetaucht sind und welche Auswirkungen sie haben.
Die 9 größten Webdesign-Trends 2023 sind:
Im Großen und Ganzen werden wir in diesem Jahr ein Design sehen, dass durch die unterschiedlichen Reaktionen verschiedener Generation auf Social Media und KI beeinflusst wird. Wie du sehen wirst, setzt sich die Generation Z durch und verdrängt den Minimalismus der Millennials mit einem spektakulären Design, dass Inspirationen aus der Popkultur erhält.
Ein Hinweis bevor wir loslegen: Die Design-Teams bei Wix arbeiten hart daran, dass unser Editor alle Elemente bereitstellt, damit du den Trends dieses Jahres folgen kannst, wenn du deine Website designen möchtest. Ein bisschen Arbeit deinerseits ist allerdings gefragt, damit deine Website ihre Identität behält und ein gutes Nutzererlebnis bietet.
Auch wenn Wix branchenführende Website-Performance für jede Website bietet, zu viele Inhalte mit hoher Datendichte, die Ladezeiten beeinflussen. Achte darauf, dass du die Best Practices für die Bild- und Medienoptimierung befolgst, damit deine Website nicht nur trendig ist, sondern auch performt.
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1. Y2K-Ästhetik
TL;DR: Die Pandemie war eine Zeitmaschine … und wir sind zurück in Y2K.
Es ist keine große Überraschung, dass die Y2K-Ästhetik bereits ihr Comeback im Webdesign feiert. Wir waren Zeugen der nicht aufhörenden Wiederkehr der Millennial-Fashion-Trends, der alten User Interfaces und überraschender Neuauflagen. „Das wird 2023 so weitergehen“, sagt Koronio, „angetrieben durch die Nostalgie und die optimistische Stimmung, die jüngere Geschwister der Millennials nie erlebt haben.“
Die eindrucksvolle Ästhetik, beeinflusst durch aufkommende Technologien und einen optimistischen Futurismus, wird in der visuellen Sprache dieses Jahres mit grellbunten, sich beißenden Farben (knalliges Pink, Metallic, Lila und Gelb) und dem Low-Fi-Look der Flash-Ära und Clipart zurückkehren. Mit fortschrittlichen Tools und einem Hauch von Ironie bringen Designer:innen wie Kurt Champion und Aroke1 Studio das Webdesign ihrer Jugend in einer Form zurück, die die 56k-Modems des Web 1.0 nicht bewältigen hätten können.

Die Website von Aroke One fängt den Geist von Y2K ein.

Das Portfolio von Shiqian Pan macht sich mit anspruchsvollen Design-Tools die Y2K-Nostalgie zunutze.
2. Design mit Textur
TL;DR: Wir wollen mehr fühlen (und nicht nur Emotionen)
Nach den vergangenen Jahren hat die Designwelt den Tastsinn wiederentdeckt. Zu den großen Web-Trends 2022 gehörten weiche, ertastbare Elemente. Dank neuer Technologien und dem der Mehr-ist-mehr-Einstellung des Jahres 2023, werden Webdesigner:innen einige unerhört fühlbare Elemente in die digitale Welt bringen. „Es dreht sich alles um Texturen in der Typografie, der abstrakten Bildsprache, den Formen, Videos und Hintergründen“, sagt Huri.
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„Wir haben schon einiges an flüssigkeitsartigen Metallic-Texturen im Webdesign der letzten paar Monate gesehen, aber der Trend ist noch nicht durch die Decke gegangen.“ Sie sagt voraus, dass 2023 Texturen wie Tierfellen und flüssigem Glas freien Lauf gelassen werden wird. Wir werden viel Claymorphismus erleben, wie in dem Stil des Künstlers und Designers Yonk, zu sehen in seiner Transparent Video Collection bei Wix. Auch Kollaboration mit Marken wie Meta und Sprite kommen auf uns zu.
Das Bedürfnis nach ertastbaren Interaktionen liegt vielleicht in der post-pandemischen Realität begründet, aber wir können uns nicht dem erkennbaren Einfluss von Y2K entziehen. Wir denken dabei an Lava-Lampen, Nickelodeons GAK und Hasenpfoten-Schlüsselanhänger, die unsere Sinne für die weite Welt der Texturen geöffnet haben.

3. „Mehr ist mehr” ist wieder da
TL;DR: Maximalismus ist zurück!
Nach der Zeit des zurückhaltenden Minimalismus im modernen Webdesign scheinen Designer:innen und Marken einen neuen „Mehr-ist-mehr“-Stil zu erkunden. „Wenn 2022 das Jahr der aufgeräumten Designs war, dann ist 2023 das Jahr der gewagten Designs“, sagt Huri.
Dieser Trend konzentriert eine Menge Informationen auf kleinem Raum. Stell dir symmetrische, sauber getrennte, ausgewogene Abschnitte vor. Aber anstelle eines zarten, minimalistischen Designs, stößt du auf asymmetrische Elemente, knallige und eindrucksvolle Typografien, ein kräftiges Farbschema, intensive Texturen und energetische Bewegungen. „Jeder Abschnitt wird wie eine eigene TV-Show, ein eigenes Konzert oder eine eigene psychedelische Erfahrung sein“, sagt Huri.
Für Koroni ist das knallige, unverfrorene Branding von Starface ein gutes Beispiel dafür, wie Webdesigner:innen sich 2023 an „mehr ist mehr“ orientieren sollten. Der Online-Shop für Akne-Pflaster verwendet abgerundete Ecken, Neonfarben, eine durch die 90er inspirierte Typografie und eine knallige Bildsprache.
So wie es aussieht, versuchen Marken uns nach dem monotonen Trott der vergangenen Jahre durch Reizüberflutung wachzurütteln.

Starface trifft den Nagel auf den Kopf beim „Mehr-ist-mehr“-Trend.
4. Anti-Design-Webdesign
TL;DR: Chaos ist ein Lebensgefühl, dass wir mögen.
Ob Klima, geopolitische Veränderungen oder die Unsicherheit des Arbeitsplatzes: Wir leben in Zeiten der Ungewissheit. Während Designer:innen sich in den vergangenen Jahren mit dem Chaos vertraut gemacht haben, suchten Webdesigner:innen die Ordnung im Durcheinander. Aber jetzt, sagt Kadussi, freunden sie sich damit an. Willkommen in der Welt des Anti-Designs.
Seine Wurzeln hat das Anti-Design im Brutalismus. Sein ungehobelter Charakter bricht die Prinzipien des guten Webdesigns und imitiert das Chaos, das uns umgibt, um starke Aussagen zu treffen. Dieser Webdesign Trend zeichnet sich durch wuchtige, aggressive Elemente aus, die zerborsten und disproportioniert wirken, mit aneinandergeratenden Texturen, überlappenden Elementen, großen Schriftarten und asymmetrischen, unstrukturierten Website Layouts.
Da es den Designer:innen darum geht, die Grenzen der Kreativität neu zu definieren und ein neues Publikum zu erreichen, eignet sich dieser aufmerksamkeitsheischende Stil nicht für jede Website und Marke. Kadussi betont, dass viele Online-Unternehmen wie der E-Commerce stark abhängig von einer speziellen Website-Struktur und Website Navigation und einem bestimmten Nutzerfluss sind.
Das Wesen des Anti-Designs könnte den Erfolg verringern. Wenn du allerdings ein Portfolio, ein besonderes Projekt, eine Kampagne oder Initiative hast, kann dir Anti-Design helfen, den richtigen Ton zu treffen. So hat dieser Stil z. B. der New York Times geholfen, die verheerenden Folgen von durch den Klimawandel bedingten Katastrophen in diesem Web-Paket zu vermitteln.

Mit seinem Ansatz beim Anti-Design bricht Kurt Champion alle Regeln und erschafft ein fantastisch fesselndes Erlebnis.
5. Berauschende Farben
TL;DR: 2023 ist das Jahr, um von Farben high zu werden
Während der Webdesign Trend im letzten Jahr zu Erdtönen und Grundfarben tendierte, übernehmen in diesem Jahr die Neonfarben. „Alles wird mit knalligen Farben durchtränkt werden“, sagt Huri „[Designer:innen] werden die Leute staunen, lächeln und ausflippen lassen.“ „Und es werden nicht nur auffällige Farbtöne wie Türkis, Giftgrün und Valentino Pink sein“, fügt Kadussi hinzu „sondern erweiterte Farbpaletten, die zum Maximalismus tendieren.“
Farbenfrohe Überlagerungen, Farbverläufe im Website-Hintergrund und eine schillernde Bildsprache gehören zu den Mitteln, mit denen du 2023 auf deiner Website für einen Farbrausch sorgen kannst. „Indem du deine Website mit mehreren Farben tränkst, erzeugst du diesen unruhigen, schmuddeligen Look, der cool genug ist, um die Trendsetter der Generation Z anzuziehen.“, sagt Huri. „Du kannst z. B. jeden Abschnitt deiner Website unterschiedlich designen oder eine Vielzahl von Farbtönen innerhalb eines Textabschnitts, einer Überschrift oder einem Call-to-Action verwenden.“

Yonson nutzt berauschende Farben, um Besucher:innen zu fesseln.
6. Abgerundete Ecken
TL;DR: Wenn Apple es macht, machen wir es auch
Wenn Apple eine Veränderung vornimmt, wird sie sofort zum Trend – selbst wenn man sie kaum bemerkt. Koronio sagt: „Kaum hatte Apple die abgerundeten Ecken im User Interface des iPhones und im App-Design eingeführt, hatte das Design auch schon seinen Weg bis zu den kleinsten eCommerce-Unternehmen und Blogs gefunden. Alles wird durch weiche, abgerundete Ecken ersetzt, ob es die Ränder der Websites sind, Bildergalerien oder die Produkte selbst.“
Kadussi und Koronio sind sich einig, dass dieser Trend sich leicht mit anderen Trends auf dieser Liste kombinieren lässt. Du kannst ihn mit dem Retro-Futurismus des Y2K verbinden und die plüschigen, verträumten Eindrücke verstärken, es als Kontrast zur Härte des Brutalismus einsetzen oder die Wirkung von Maximalismus und Chaos zügeln.

Wix Nutzer Nedavius setzt in seinem Online-Portfolio konsequent abgerundete Ecken beim Layout, bei der Bildsprache und der Typografie ein.
7. KI-basierte Inhalte
TL;DR: Es ist die Zeit für Experimente
2022 sind eine große Menge neuer KI-Tools entstanden – begleitet von einem gesunden Maß an Skepsis … und Panik. „Als sie veröffentlicht wurden, fragten sich alle sofort: Wird das jetzt die Designer:innen ersetzen?“, sagt Kadussi. Aber als alle Welt begann, mit den Tools zu experimentieren, wurde schnell klar, dass eine KI zwar bahnbrechende Bilder in Sekunden generieren kann, aber immer noch Menschen braucht, die die Ideen liefern. Unsere Designexpert:innen sagen voraus, dass KI 2023 nicht die Designer:innen ersetzen wird, aber viele neue Türen öffnen kann.
Dazu gehört allerdings, dass Designer:innen an ihren Sprachkenntnissen feilen müssen, damit KI-Tools ihre Visionen punktgenau umsetzen können. Kadussi weist darauf hin, dass es notwendig werden wird, sich branchenweit in allen Bereichen wie Fotografie, Grafik und Webdesign auf eine einheitliche Terminologie zu einigen, um KI-Maschinen zu trainieren.
8. Echte, ungefilterte Bildsprache
TL;DR: Filter sind out, Realität ist in
Trotz des Trends in Richtung KI sehen sich die Leute nach ehrlichen Inhalten, wie man sie auf TikTok oder BeReal finden kann. Sie möchten authentische Personas sehen und eine Verbindung zu ihnen aufbauen, das heißt also, weniger Nachbesserungen und Design. „Bei Bildern wird es weniger darum gehen, ein Gefühl zu erzeugen, sondern darum, eine Verbindung zu einer Geschichte herzustellen“, sagt Koronio.

Auf ihrer Website verwendet Lauren Z Marsau eine ungefilterte Bildsprache, um mit ihrem Online-Portfolio eine beeindruckende Geschichte zu erzählen.
9. Scroll- und Trigger-basierte Animationen
TL;DR: Deine Maus wird ihren Spaß haben
Wenn wir gerade bei Geschichten sind … Huri sagt, dass 2022 das Jahr des „Scrollytelling“ war (von engl. „scroll“ und „story telling“ (Geschichten erzählen)). Im Webdesign wurden Scroll-Effekte eingesetzt, um unkonventionelle Layouts zu erstellen, die nicht das Publikum mit einer Geschichte fesseln und erfreuen sollten.
Je kürzer die Aufmerksamkeitsspannen werden, desto mehr braucht es, um das Interesse der Leute nicht zu verlieren. „Im nächsten Jahr“, sagt Huri „wird dieser Trend auf das nächste Level gehoben, mit dem vermehrten Einsatz von kleinen, verspielten Elementen, die die Leute bei der Stange halten sollen.“
„Dem Wix Editor werden bald neue Effekte hinzugefügt werden, die Designer:innen helfen sollen, die Leute zu fesseln“, sagt Huri. Halte Ausschau nach Scroll-Effekten, die auf einzelne Streifen und Elemente angewendet werden können, Endlos-Animationen und Mikro-Interaktionen, die durch Mausbewegungen ausgelöst werden.

Die Website für It‘s Mine zeigt, wie scroll- und trigger-basierte Interaktionen zum Website-Design einer Marke passen können.
Um deine Website im Punkt Webdesign so trendig wie möglich zu machen, schaue dir unsere Kurseinheit "Gestalte deine Website mit erweiterten Funktionen" auf Wix Learn an.
Welchen Webdesign Trend findest du 2023 am besten für deine Website?

Alexandra Eger
Content-Managerin DACH

Jenna Romano
Webdesign-Expertin

Adi Huri
Creative Product Managerin für WOW

Yiftach Koronio
Leiter Social & Blog Design

Moran Kadussi
Content-Strategie Lead, Wix Content