Selbstständigkeit: In 10 Schritten selbstständig machen
Von großen Visionären wie Steve Jobs bis hin zu deiner Nachbarin, die ihr eigenes Nagelstudio betreibt – die Selbstständigkeit ist ein Konzept, das viele Menschen anzieht. Die Vorteile liegen auf der Hand: Du bist frei und unabhängig und hast die Chance, deine Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Sobald deine Geschäftsidee steht, ist die richtige Planung wichtig für den Erfolg deiner Selbstständigkeit. Vom Businessplan über Gewerbeanmeldung und Finanzierung bis hin zum Marketing und der eigene Website gibt es viele Schritte auf dem Weg zur Gründung.
In diesem Artikel stellen wir dir die Schritte vor, die du gehen musst, um dich selbstständig zu machen. Dabei gehen wir auf wichtige Details ein und klären, welche Voraussetzungen du erfüllen solltest.
Du bist uns einen Schritt voraus und hast dich bereits um das Wichtigste gekümmert? Dann kannst du deine eigene Website erstellen.
Inhaltsverzeichnis:
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um mich selbstständig zu machen?
Die Gründung eines erfolgreichen Unternehmens beginnt im Kopf: Wie lösungsorientiert bist du? Wie schnell lässt du dich verunsichern oder dich von Hindernissen aus der Bahn werfen? Schaffst du es, morgens aus dem Bett zu kommen, auch wenn dir kein:e Chef:in im Nacken sitzt? Wie gut gelingt es dir, dich auf deine Arbeit zu fokussieren, obwohl überall die nächste Ablenkung lauert?
Gefragt sind also Resilienz, Zeitmanagement, Organisationstalent, Problemlösungskompetenz und Disziplin.
All dies sind persönliche Voraussetzungen, die aber zu einem großen Teil entscheiden, ob du als Unternehmer:in erfolgreich wirst oder nicht. Die meisten anderen Dinge lernst du mit der Zeit. Dafür sind deine persönlichen Voraussetzungen jedoch die Grundlage.
Ob du fachliche Voraussetzungen in Form einer Ausbildung, einem Studienabschluss oder einem Zertifikat zu erfüllen hast, hängt von deinem Gründungsvorhaben ab. Wenn du zum Beispiel einen kleinen Side Hustle aufbauen willst, brauchst du dafür in der Regel keine fachliche Voraussetzung. Anders sieht es aus, wenn du eine Anwaltskanzlei gründen oder dich als Steuerberater:in selbstständig machen willst. Informiere dich unbedingt vorher, ob du für dein Gründungsvorhaben Qualifikationsnachweise benötigst.
Fachliche Expertise allein reicht aber nicht. Du trägst auch sonst für alles in deinem Unternehmen die Verantwortung: Marketing, Vertrieb, Buchhaltung. Je nach Gründungsvorhaben sind die Anforderungen sehr unterschiedlich. Es ist wichtig, dass du die Bereitschaft hast, dich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, auch wenn sie nicht Teil deiner Kernkompetenz sind.
Heutzutage gibt es viele digitale Tools, die dir etwa bei den finanziellen und steuerlichen Angelegenheiten helfen. Ein tiefgehendes Verständnis von Buchhaltung brauchst du also nicht. Ein Grundverständnis für Finanzen solltest du aber mitbringen.
Auch in den Bereichen Marketing und Vertrieb war es nie einfacher, Aufgaben abzugeben, zum Beispiel an Freelancer. Auch hier gilt also: Du brauchst kein detailliertes Marketing- und Vertriebswissen. Ein Grundverständnis solltest du aber auch hier haben.
Bringst du also die persönlichen Voraussetzungen mit, um deinen Laden am Laufen zu halten? Das ist die Frage, die du für dich beantworten musst. Alles andere ist Learning by Doing.
Du bringst alle Voraussetzungen mit? Erfahre, wie du deine eigene Firma gründen kannst oder entdecke die besten Ideen fürs Arbeiten von Zuhause.
Freiberuflich oder gewerbetreibend: Was ist der Unterschied?
Bevor wir mit dem 10-Schritte-Plan beginnen, gibt es noch eine grundsätzliche Frage zu klären: Was ist der Unterschied zwischen freiberuflich und gewerbetreibend?
Selbstständige in Deutschland werden in zwei Gruppen eingeteilt: Freiberufler:innen und Gewerbetreibende. Der Unterschied ist nicht immer eindeutig und prinzipiell vor allem für die Steuer relevant.
Grob gesagt sind klassische Unternehmen mit mehreren Angestellten immer ein Gewerbe. Auch wenn du einen Online-Shop erstellen und betreiben willst, bist du gewerbetreibend.
Anwält:innen, Autor:innen oder Steuerberater:innen hingegen sind in der Regel freiberuflich. Das sind die sogenannten freien Berufe. Diese haben den Vorteil, dass sie von der Gewerbesteuer befreit sind und kein Mitglied einer Handels- oder Handwerkskammer sein müssen. Zudem brauchen Freiberufler:innen für ihre Steuererklärung nur eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung.
Rechnung schreiben, leicht gemacht. Auf unserem Blog verraten wir dir, welche Pflichtangaben du bei verschiedenen Arten von Rechnungen angeben musst und welche Fehler du vermeiden solltest.
Wer freiberuflich ist, hat also einen geringeren Verwaltungsaufwand. Ob deine Tätigkeit zu den freiberuflichen Tätigkeiten gehört, ist nicht immer ganz klar und wird letztendlich von deinem Finanzamt entschieden.
Ein klassisches Beispiel ist ein Blog. Bist du als Blogger:in freiberuflich oder gewerbetreibend? Meistens musst du ein Gewerbe anmelden – aber nicht immer. Manchmal teilen Finanzämter Blogger:innen auch als freiberuflich ein. Wenn du dir unsicher bist, frag also am besten bei deinem Finanzamt nach.
Freiberufler werden oft auch Freelancer genannt, es gibt jedoch zwischen den beiden Begriffe ein paar wesentliche Unterschiede. “Freelancer” bezeichnet das Arbeitsverhältnis und “Freiberufler” bezeichnet die Tätigkeit. Freiberufler können auch Freelancer sein, doch nicht jeder Freelancer ist ein Freiberufler.
Steige tiefer in die Materie ein und erfahre, wie du Freelancer werden und deinen Traumjob landen kannst.
Der Weg zur eigenen Selbstständigkeit in Deutschland
Wenn du mit deiner Selbstständigkeit Erfolg haben willst, ist es wichtig, dass du strukturiert vorgehst. Hier ist unser Plan mit 10 konkreten Schritten, wie du dein Business erfolgreich startest.
Schritt 1: Geschäftsidee entwickeln
Zu Beginn steht die Geschäftsidee: Welches Problem kannst du lösen, für das Kund:innen bereit sind, Geld auszugeben? Ein häufiger Rat ist es, eine Marktlücke zu finden. Also ein Problem zu erkennen, für das es noch keine Lösung gibt. Aber das ist ein Mythos.
Tatsächlich hat es häufig einen Grund, weshalb es für ein Problem noch keine Lösung auf dem Markt gibt: die Umsetzung ist schwierig, die angesprochene Zielgruppe ist nicht kaufstark genug oder Kund:innen sind nicht dazu bereit, für diese Problemlösung Geld auszugeben.
Eine Marktlücke zu nutzen, ist also mit einem hohen Risiko verbunden. Wenn du dein erstes Unternehmen gründest, ist es deshalb nicht empfehlenswert, dieses Risiko einzugehen. Denn wusstest du, dass es gerade die „langweiligen” Unternehmen sind, mit denen in der Regel am meisten Geld verdient wird?
Du brauchst das Rad also nicht neu erfinden, wenn du eine Geschäftsidee entwickelst. Wenn es viele Player in einem Marktbereich gibt, ist das ein Indiz dafür, dass es eine große Nachfrage gibt. Und wenn es eine große Nachfrage gibt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass auch du mit deinem Unternehmen Erfolg haben wirst.
Entdecke diese Small-Business-Ideen und Vorschläge für passives Einkommen.
Schritt 2: Businessplan schreiben
Wenn du deine Geschäftsidee gefunden hast, geht es an den Businessplan. Wie kannst du ganz konkret mit deiner Geschäftsidee Geld verdienen? Diese Frage führst du in deinem Businessplan aus.
Businessplan erstellen mit unserem ausführlichen Leitfaden von A–Z.
In deinem Businessplan analysierst du folgende Aspekte:
Wer ist deine Zielgruppe? Was sind ihre Bedürfnisse und Probleme?
Warum bist du als Person dafür geeignet, die Probleme deiner Zielgruppe zu lösen?
Wie sieht die Marktsituation aus? Wer ist deine Konkurrenz? Wie hebst du dich von deinen Konkurrent:innen ab? Was ist dein USP (Unique Selling Proposition), also dein Alleinstellungsmerkmal?
Wie erfüllt dein Produkt bzw. deine Dienstleistung die Bedürfnisse deiner potenziellen Kund:innen?
Wie verdienst du mit deinem Produkt bzw. deiner Dienstleistung Geld?
Welche Vertriebs- und Marketingstrategien planst du, um deine Zielgruppe zu erreichen?
Wie stellst du sicher, dass dein Unternehmen finanziell nachhaltig aufgestellt ist? Gebe hierfür einen Überblick über deine erwarteten Einnahmen und Ausgaben.
Wie soll dein Unternehmen langfristig wachsen? Was sind die Unternehmensziele? Und wie können diese erreicht werden?
Einen Businessplan schreibst du aus zwei Gründen: für dich selbst und für potenzielle Geldgeber:innen.
Warum für dich? Es ist wichtig, dass du selbst ein Gefühl dafür bekommst, inwieweit deine Geschäftsidee realistisch umzusetzen ist. Dazu ist es wichtig, all die unterschiedlichen Aspekte durchzugehen und sie schriftlich zu analysieren. So stößt du eher auf Probleme oder Ungereimtheiten, als wenn du deine Idee nur in deinem Kopf durchgehst.
Außerdem hilft die der Businessplan dabei, deine Ziele zu formulieren und dein Stärken und Schwächen sowie die deiner Konkurrenz gezielt zu untersuchen. Hierfür bieten sich folgende Methoden an:
Die SMART Mathode zum Formulieren von Zielen
Die SWOT-Analyse um deine Stärken und Schwächen zu sehen
Potenzielle Geldgeber:innen wollen ebenfalls sichergehen, dass dein Vorhaben realistisch und gut durchdacht ist. Nur dann werden sie dich finanziell unterstützen. Dein Businessplan gibt ihnen einen Eindruck davon, ob sich deine Geschäftsidee umsetzen lässt und ob sie profitabel ist.
Schritt 3: Rechtsform wählen und rechtliche Fragen klären
Die Wahl der Rechtsform ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu deiner Selbstständigkeit. Denn sie beeinflusst nicht nur die Struktur deiner Firma, sondern ebenso die Steuer- und Haftungsfragen sowie deine Buchführungspflichten.
Entscheide dich für eine Unternehmensform
Bevor du dein Unternehmen anmelden kannst, musst du dich für eine Unternehmensform entscheiden. Die gängigsten sind:
Einzelunternehmen: Du bist gewerbetreibend, führst das Unternehmen allein und haftest mit deinem Privatvermögen.
Freiberuflich: Du führst einen der freien Berufe aus (Autor:in, Steuerberater:in, Anwält:in), bist von der Gewerbesteuer befreit und haftest mit deinem Privatvermögen.
GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts): Du gründest das Unternehmen mit mindestens einer weiteren Person, ihr tragt beide die Verantwortung, seid gewerbetreibend und haftet mit eurem Privatvermögen.
GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung): Du bist gewerbetreibend, kannst das Unternehmen allein oder mit anderen führen, haftest aber nicht mit deinem Privatvermögen. Dafür geht die GmbH mit einem großen Verwaltungsaufwand einher und du brauchst mit 25.000 Euro ein hohes Startkapital.
Alle Unternehmensformen haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Welche für dein Vorhaben am geeignetsten ist, musst du deshalb für dich abwägen. Dabei kann es dir helfen, dir folgende Fragen zu stellen:
Gründest du das Unternehmen allein oder mit weiteren Personen?
Willst du ausschließen, mit deinem Privatvermögen zu haften?
Wie viel Verwaltungsaufwand ist in Ordnung für dich?
Wie viel Startkapital steht dir zur Verfügung?
Willst du dich in einem Bereich selbstständig machen, der zu den freien Berufen zählt?
Vor dem Start in die Selbstständigkeit empfehlen dir, eine gründliche Rechtsberatung in Anspruch zu nehmen, um die beste Entscheidung für dich zu treffen.
Brauchst du Genehmigungen, Qualifikationen oder Zertifikate?
Wenn du die für dich passende Rechtsform gefunden hast, solltest du eine weitere wichtige rechtliche Frage klären: Brauchst du für die Ausübung deiner Tätigkeit Genehmigungen oder Zertifikate?
Je nach Gewerbe ist es notwendig, vor der Anmeldung, die Genehmigung, deine Qualifikation oder Zertifikate nachzuweisen. Willst du etwa ein Steuerbüro eröffnen, musst du eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich vorweisen können. Willst du ein Restaurant eröffnen, brauchst du eine Gaststättenerlaubnis.
Willst du hingegen als Übersetzer:in tätig sein oder eine SEO-Agentur gründen, brauchst du dafür keine bestimmte Qualifikation. Wenn du dir unsicher bist, wie es in deinem konkreten Fall aussieht, frag am besten bei deinem Gewerbeamt vor Ort nach.
Vergiss nicht, dich abzusichern
Zuletzt solltest du dich über Versicherungen informieren. Zum einen musst du dich persönlich in Form einer Kranken-, Pflege-, Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherung absichern. Zum anderen kann es sein, dass für deine Branche bestimmte Versicherungen sinnvoll sind, wie eine Rechtsschutzversicherung, eine Cyber-Versicherung oder eine Betriebshaftpflichtversicherung.
Am besten sprichst du hierzu mit einem Unternehmensberater oder einer Unternehmensberater:in. Sie können dir wichtige Tipps für deine Selbstständigkeit geben.
Melde dein Gewerbe an
Hast du all diese Fragen geklärt, wird es ernst: Du meldest dein Unternehmen an. Hast du dich dazu entschieden, ein Gewerbe anzumelden, gehst du zur Anmeldung zum Gewerbeamt. Willst du freiberuflich tätig werden, meldest du dich beim Finanzamt an.
Wenn du keine Genehmigungen oder Qualifikationen brauchst, meldest du dein Unternehmen einfach beim Gewerbe- oder Finanzamt an und kannst direkt loslegen.
Schritt 4: Finanzierung und Kapitalbeschaffung
Nachdem du deine Geschäftsidee auf den Prüfstand gestellt hast und die rechtlichen Fragen geklärt hast, steht der nächste wichtige Schritt an: die Finanzierung deines Unternehmens. Offene Fragen klärst du am besten mit einem Finanzberater oder einer Finanzberaterin.
Eigenkapital und Fremdkapital
Die zwei gängigen Quellen der Kapitalbeschaffung sind Eigenkapital und Fremdkapital. Wie viel Geld kannst du und eventuelle Geschäftspartner:innen selbst aufbringen und in das Unternehmen investieren? Das ist dein Eigenkapital.
Fremdkapital hingegen ist das Geld, das du nur geliehen bekommst. Etwa Kredite von Banken oder Investor:innen.
Damit dein Unternehmen finanziell nachhaltig ist, ist es wichtig, dass sich Eigen- und Fremdkapital die Waage halten.
Fördermöglichkeiten und Unterstützung durch Institutionen
Wenn dein unternehmerisches Vorhaben ein hohes Startkapital verlangt, haben wir gute Nachrichten für dich: Du musst all die anfänglichen Ausgaben natürlich nicht ganz allein tragen. Insgesamt gibt es über 1.000 Förderprogramme für Existenzgründer:innen. Je nachdem, was deine Ausgangssituation und dein unternehmerisches Vorhaben ist, kommen andere Fördermöglichkeiten infrage.
Arbeitssuchende mit ALG I haben zum Beispiel Anspruch auf den Gründungszuschuss.
Ein beliebtes Förderprogramm ist außerdem das „KfW Fördermittel für Existenzgründer”. Wenn du dir gern unternehmerisches Know-how aneignen willst oder Hilfe beim Erstellen deines Businessplans brauchst, gibt es zudem Förderprogramme, die die Beratungskosten übernehmen.
Insgesamt gibt es vier Arten von Förderungen:
Zuschüsse zu Beratungsleistungen, etwa zur Förderung des unternehmerischen Know-hows
Zuschüsse in der Startphase, um etwa deinen Lebensunterhalt zu decken
Förderkredite mit niedrigen Zinsen für Investitionen
Bürgschaften, falls nicht genug Eigenkapital bzw. Sicherheit vorhanden ist
Was kostet die Selbstständigkeit?
Wie viel die Selbstständigkeit in der Gründungsphase kostet, hängt maßgeblich von der gewählten Rechtsform ab. Bist du freiberuflich tätig, kostet dich die Selbstständigkeit nahezu nichts. Entscheidest du dich, ein Gewerbe anzumelden und als Einzelunternehmer:in tätig zu sein, kommen Kosten für die Gewerbeanmeldung auf dich zu. Diese sind von Stadt zu Stadt verschieden, bewegen sich aber in einem Rahmen von 15 bis 40 Euro.
Teurer wird es, wenn du dich für eine Rechtsform mit beschränkter Haftung entscheidest, wie die GmbH: Hier musst du direkt zu Beginn mindestens 12.500 Euro von den 25.000 Euro Stammkapital einzahlen. Hinzu kommen Kosten für den Notar und den Eintrag ins Handelsregister.
Neben den Gründungskosten solltest du außerdem Ausgaben für Ausstattung, Räumlichkeiten und Marketing berücksichtigen. Auch hier hängen die Kosten sehr stark von deinem unternehmerischen Vorhaben ab.
Machst du dich als Texter:in selbstständig, hast du weder hohe Investitionen zu tätigen noch hohe Ausgaben zu stemmen, weil du im Prinzip nur einen Laptop brauchst, den du wahrscheinlich schon hast. Und auch die Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung halten sich in diesem Fall in Grenzen, weil du dich als Angehörige:r eines künstlerischen Berufs kostengünstig in der KSK, der Künstlersozialkasse, versichern kannst.
Gründest du aber eine Agentur mit mehreren Mitarbeiter:innen, kommen hohe Investitionskosten sowie laufende Ausgaben auf dich zu: Mietkosten, technische Ausstattung der Büroräume, Marketing, Gehälter für Mitarbeiter:innen, Ausgaben für Software, Versicherungen und Steuern, um nur ein paar zu nennen.
Je nachdem, mit welchen Investitionen und laufenden Kosten dein Unternehmen also verbunden ist, solltest du auf eine nachhaltige Finanzierung achten und stets Rücklagen haben.
Schritt 5: Namen finden, Logo erstellen und Website aufsetzen
Jetzt kommen wir zu den Schritten, die maßgeblich zu deiner Markenidentität beitragen und somit schon in den Bereich Marketing fallen.
Besonders wichtig ist der Name und das Logo deines Unternehmens. Ist dein Name und dein Logo ansprechend, helfen sie dir, potenzielle Kund:innen zu gewinnen, Markenbekanntheit aufzubauen und dich von deiner Konkurrenz abzuheben.
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Firmenname finden
Wenn du dich selbstständig machst, dann tust du das vielleicht mit deinem eigenen Namen, viele suchen jedoch nach einem einzigartigen Firmennamen, um ihre Marke zu repräsentieren. Ein einzigartiger Firmenname ist unerlässlich für jede Unternehmensgründung. Er dient nicht nur als potenzielle Domain und E-Mail-Adresse, sondern ermöglicht es dir auch, Kund:innen zu gewinnen, deine Marke bekannt zu machen und dich von der Konkurrenz abzuheben.
Erfahre, wie du eine geschäftliche E-Mail-Adresse für die Selbstständigkeit anlegst.
Um dies noch besser zu erreichen, entscheiden sich viele dafür, ihren Firmennamen schützen zu lassen oder eine Marke anzumelden. Der Markenschutz garantiert, dass dein Name und visuelle Elemente, wie zum Beispiel dein Logo, nicht von anderen Unternehmen verwendet werden dürfen. Jede Verletzung dieser Schutzrechte kann rechtlich verfolgt werden.
Mit diesen Tipps kannst du den perfekten Firmennamen finden.
Außerdem solltest du überprüfen, dass die passende Domain noch frei ist. Die Domain ist der Name deiner Website, unter der sie später im Internet gefunden wird. Um für Wiedererkennung zu sorgen, entscheiden sich die meisten Selbstständigen dazu, ihren Firmennamen auch als Domain anzumelden. Im kostenlosen Domainchek von Wix kannst du feststellen, ob deine Wunschdomain noch verfügbar ist.
Logo erstellen
Sobald du einen Namen gefunden hast, kannst du ein Logo erstellen. Hierfür kannst du einen Logo Maker wie Wix verwenden und dein eigenes Logo kreieren, herunterladen und in deine Website, deine Visitenkarte und anderen Marketingmaterialien einbinden.
Denke daran, dass das Logo dich, deine Marke und deine Produkte repräsentieren sollte, damit du in der Selbstständigkeit wiedererkennbar bist. Außerdem sollte es so gestaltet sein, dass es zum restlichen Corporate Design passt.
Website aufsetzen
Ein wichtiger Aspekt deines Außenauftritts ist natürlich deine Website und das gilt vor allem dann, wenn du ein reines Online-Business aufbauen möchtest. Doch selbst, wenn dein Angebot nicht online wahrgenommen werden kann, gilt deine Website als Aushängeschild und Informationsplattform für potenzielle Kund:innen, Investor:innen und Interessent:innen – also deine digitale Visitenkarte. Zusätzlich kannst du mit deiner Website eine SEO-Marketingstrategie aufbauen.
Wenn du planst, ein Online-Business wie zum Beispiel aufzubauen und einen Online-Shop erstellen möchtest, ist deine Website zudem ein wichtiger Vertriebskanal. Du kannst deine Website mit einem Homepage-Baukasten wie Wix einfach selbst erstellen, indem du ein Template aussuchst und es individualisiert.
Schritt 6: Räumlichkeiten planen sowie Team und Netzwerk aufbauen
Wenn du kein Online-Business planst, ist der Standort von entscheidender Bedeutung. Überlege dir, welche Faktoren für dein Unternehmen wichtig sind: Wie zugänglich müssen die Räume für Kund:innen sein? Bist du etwa auf Laufkundschaft angewiesen? Wie nah solltest du dich zu Lieferant:innen positionieren? Welche Rolle spielt die Nähe zu potenziellen Fachkräften?
Wichtig sind auch die Räumlichkeiten. Planst du, Mitarbeiter:innen einzustellen, die bei dir in Präsenz arbeiten sollen, steht außer Frage, dass du Büroräume brauchst. Doch auch als Freiberufler:in kann es Sinn ergeben, einen externen Büroraum anzumieten. So fällt es dir eventuell leichter, produktiv zu arbeiten sowie privat und beruflich voneinander zu trennen.
Wenn du dich für geeignete Räumlichkeiten entschieden hast, musst du diese mit Arbeitsmitteln und Technologien ausstatten. Achte darauf, in qualitativ hochwertige Ausstattung zu investieren. Nur so gewährleistest du effizientes und produktives Arbeiten.
Wie soll dein Team aussehen? Willst du mit festangestellten Mitarbeiter:innen oder mit Freelancern zusammenarbeiten? Welche Aufgaben willst du an andere abgeben? Analysiere deinen Personalbedarf und erstelle aussagekräftige Stellenbeschreibungen. Passe außerdem deine Räumlichkeiten an deinen Personalbedarf an: Wenn du mit Freelancern arbeitest, brauchst du schließlich weniger Ausstattung als mit Festangestellten.
Hilfreich ist es zudem, wenn du frühzeitig ein Netzwerk aus Partnern, Lieferant:innen und Kooperationen aufbaust. Ein solides Netzwerk ermöglicht es dir, Ressourcen mit anderen zu teilen und so schneller zu wachsen.
Schritt 7: Marketing- und Werbestrategien entwickeln
Damit potenzielle Kund:innen auf dein Produkt oder deine Dienstleistung aufmerksam werden, brauchst du eine gut durchdachte Marketingstrategie. Welche Marketingstrategie für dein Unternehmen am besten ist, hängt zum einen von deiner Zielgruppe und zum anderen von deinem Budget ab.
Um langfristig bewerten zu können, ob deine Marketingstrategien erfolgreich sind, ist es wichtig, dass du dir Ziele setzt. Welche Ziele willst du mit deinen Marketingstrategien erreichen? Und wie willst du diese Ziele erreichen? Zu einem späteren Zeitpunkt kannst du dann bewerten, ob du deine Ziele erreicht hast oder nicht und gegebenenfalls deine Marketingstrategien anpassen.
Auch wenn du kein großes Budget für dein Marketing hast, kannst du Großes erreichen: Online-Marketing funktioniert sehr gut ohne große Ausgaben und ist noch dazu sehr effektiv. Ob Social-Media-Kanäle oder Suchmaschinenoptimierung, hier ist nur Fleiß gefragt.
Du möchtest Social-Media für deine Selbstständigkeit nutzen? Erfahre, wie du mit TikTok Geld verdienen kannst.
Schritt 8: Geschäftskonto eröffnen und Buchhaltung meistern
Egal, ob du freiberuflich tätig bist oder nicht; egal, wie klein dein Unternehmen sein mag: Es ist wichtig, dass du von Anfang an private und geschäftliche Ausgaben voneinander trennst. Eröffne deshalb direkt zu Beginn ein Geschäftskonto. Heutzutage muss ein Konto für Selbstständige nicht mehr teuer sein, viele Direktbanken bieten günstige Konditionen.
Warum solltest du von Anfang an ein Geschäftskonto nutzen? Zum einen ist es sehr aufwendig, wenn du im Nachhinein die Kontoverbindung überall ändern musst und zum anderen erleichtert ein separates Konto die Buchhaltung ungemein. Denn mit einem Geschäftskonto hast du einen klaren Überblick über alle Ein- und Ausgänge. Darüber hinaus haben viele Geschäftskonten mittlerweile ein Buchhaltungstool integriert – so geht dir die Buchhaltung noch leichter von der Hand.
Langfristig ist es empfehlenswert, die Buchhaltung so bald wie möglich auszulagern. Denn als Unternehmer:in solltest du dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren.
Schritt 9: Soft-Launch und Markteintritt
Jetzt hast du alle Grundsteine für dein Unternehmen gelegt. Zeit, in die Öffentlichkeit zu gehen und den Markt zu betreten. Bevor du jedoch richtig loslegst, ist es wichtig, Erfahrungen auf dem Markt zu sammeln und Feedback deiner Zielgruppe einzuholen. Das geht am besten mit einem sogenannten Soft-Launch.
Ein Soft-Launch bedeutet, dass du dein Produkt oder deine Dienstleistung inoffiziell veröffentlichst. Zum Beispiel bringst du ein Produkt raus, machst dafür aber keine Werbung. Oder du machst deine Dienstleistung nur einer begrenzten Anzahl an Menschen zugänglich.
So kannst du wichtige Erkenntnisse wie etwa Schwachstellen sammeln. Werte die Rückmeldungen gründlich aus und entwickle dein Angebot weiter. Sobald du dein Produkt oder deine Dienstleistung optimiert hast, bereitest du dich auf den offiziellen Markteintritt vor. Spätestens jetzt solltest du eine gut durchdachte Marketingstrategie planen, mit der du deine Zielgruppe erreichst. Nutze die Erkenntnisse aus dem Soft-Launch, um deine Botschaft zielgerichtet zu kommunizieren.
Der Soft-Launch ist eine sehr wertvolle Phase, denn sie erlaubt es dir, dein Angebot anzupassen und zu optimieren, ehe du es einem größeren Publikum präsentierst.
Schritt 10: Unternehmenswachstum und Skalierung
Wichtig ist, dass du stets im Blick hast, wie es mit deinem Unternehmen läuft. Dabei helfen dir Leistungskennzahlen. Diese messen den Erfolg deiner unternehmerischen Tätigkeiten. So kannst du etwa überwachen, ob Ziele erreicht werden. Außerdem kannst du Trends analysieren und herausfinden, wie effizient deine Geschäftsprozesse sind.
Beispiele für Leistungskennzahlen sind das Umsatzwachstum, die Conversion Rate, die Auslastung der Produktionskapazität oder die Kundenzufriedenheitsrate.
Sobald du feststellst, dass dein Unternehmen auf stabilen Füßen steht, geht es darum, weiter zu wachsen. Die zentrale Frage ist dann: Wie kannst du mit deinem Unternehmen noch mehr Geld verdienen? Eine Möglichkeit ist es, neue Produkte herauszubringen oder deine Dienstleistung zu erweitern. Eine andere Möglichkeit ist das Erschließen neuer Märkte.
Damit du auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibst, ist eine Innovationsbereitschaft wichtig. Suche unentwegt nach Möglichkeiten, deine Geschäftsprozesse und deine Produkte bzw. deine Dienstleistungen zu verbessern. Wenn du bereit bist, dich kontinuierlich anzupassen und weiterzuentwickeln, stehen die Chancen gut, dass du langfristig Erfolg haben wirst.
Fazit: Der Weg in die Selbstständigkeit ist nicht schwer
Sich selbstständig zu machen, ist zweifellos anspruchsvoll. Unsere Anleitung hilft dir jedoch, das große Vorhaben in kleine, machbare Schritte zu zerlegen. Geschäftsidee entwickeln, einen Businessplan schreiben, Gewerbe oder Freiberuflichkeit anmelden, Finanzierbarkeit klären, eine Website mit Name und Logo erstellen, Marketingstrategien entwickeln und dein Produkt oder deine Dienstleistung auf den Markt bringen – schon bist du Unternehmer:in.
Viele, die mit ihrer Selbstständigkeit scheitern, scheitern aufgrund unrealistischer Erwartungen oder weil sie keinen Überblick über ihre Finanzen haben.
Achte deshalb darauf, dass du die einzelnen Schritte gut planst, von Beginn an ein Geschäftskonto eröffnest und auch deinen rechtlichen Verpflichtungen wie dem Führen einer Buchhaltung nachkommst.
Selbstständig machen können sich alle. Wichtig ist aber, dass dir bewusst ist, dass du auf dem Weg zu einem erfolgreichen Unternehmen nicht nur dein Business, sondern auch dich selbst stetig weiterentwickelst. Wenn du bereit bist, persönlich an all den Hindernissen und Herausforderungen zu wachsen, ist es unwahrscheinlich, dass du scheitern wirst.
Die unternehmerische Freiheit ermöglicht es dir, deinen eigenen Weg zu gestalten. Du gewinnst die Kontrolle über deine Zeit zurück und triffst selbst Entscheidungen für deine Zukunft. Wusstest du, dass Menschen, die Verantwortung übernehmen und ihr Leben selbst gestalten können, insgesamt zufriedener sind? Die Selbstständigkeit ist deshalb nicht nur ein berufliches Ziel, sondern ebenso ein Weg der Selbstverwirklichung und des persönlichen Wachstums. Trau dich also, diesen Weg zu gehen.
Also warte nicht länger, erstelle deine eigene Online-Präsenz und mache dich noch heute Selbstständig. Wir wünschen dir viel Erfolg!
Alexandra Eger
Content-Managerin
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